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8.12.2002
Das Echo von Weihnachten: Weihnachten war
– heute, im freundlichen Grüßen vieler unbekannter Menschen beim Wandern
– heute, im zweiten Nachlesen unserer Weihnachtspost. Wie viele liebe Menschen schickten einen Gruß
– heute, als wir mit unserem Jüngsten stundenlang Monopolie spielten (normalerweise hätten wir viel lieber gelesen)
– heute, als mein Mann zusagte, einen Besuch bei guten Bekannten zu machen
– heute Abend, im festlichen Konzert in unserer Kirche
Weihnachten ist nicht vorüber
23.12.2002
Gott, du bist Licht in der Nacht
– die Augen schließen und Dunkelheit empfinden, beim Öffnen dankbar sein für das Kerzenlicht, dass die Schwärze durchdringt.
Gott, ich kann mit meiner Ratlosigkeit, mit meiner Einsamkeit zu dir kommen. Du lässt mich nicht im Dunkel sitzen. Die Gewissheit stimmt mich innerlich ruhig.
Gott, Lebensfülle, Lebensquell
– Weihnachtsvorbereitungen in der Küche. Das Essen für Heilig-Abend will in Ansätzen vorbereitet werden, denn die Kinder hatten sich ein 7 Gänge Menü gewünscht. Ich bin dankbar für alle die verschiedenen Gemüse- und Fleischsorten über die Fülle (wenn auch in ganz kleinen Portionen) die unterschiedlich gekocht und gewürzt werden können. Gott, wie unendlich kreativ bist du. Beim Kochen singt es von der CD “Überall sehe ich deine Spuren, du unser Gott Emanuel”, kräftig stimme ich mit ein.
Gott , du schaust nach mir. Du bist da, und gehst mit.
– bei meinen Sorgen, um unseren Sohn, der bei Straßenkindern in Südamerika arbeitet
– bei meinen Überlegungen, einer Tante ein Geschenk zu machen, das sie wirklich erfreut (habe dieses gefunden)
– bei der Suche nach einem richtigen Arzt für einen guten Bekannten (bekam eine Adresse)
– bei….
Morgen ist Heilig-Abend. Danke
21.12.2002
Zärtlicher Gott, du lächelst mich an
– in einem Sozialhilfeempfänger den ich einmal betreute und zufällig in der Stadt wiedersehe. Er hält sein Fahrrad an und wechselt ein Paar Worte
– in einer türkischen Bekannten, die gerade dann im Büro anklopft, als ich noch schnell Unterlagen für eine Sitzung kopieren musste
– in Arbeitskollegen die mir den Stress am Arbeitsplatz erzählen
Lieber Gott, das Innehalten und dich im Gesicht des anderen erkennen erforderte durchatmen, anhalten und still werden für den anderen.
Das Grün des Lebens, mitten im Winter entdecken
– in einer Sitzung Wortbeiträge nachfragen und nicht das gewohnte Hören und Weitergehen unterstützen. (Erstauntes Aufblicken des Geschäftsführers.)
– danke für die spontane Unterstützung einer Kollegin, als kopierte Beiträge “3 Minuten vor12” zusammenzuheften waren,
– danke für die Möglichkeit eines kurzfristeigen Arzttermines, obwohl “wir eigentlich erst in 3 Wochen wieder Kapazität frei haben”(erste Aussage der Arztsekretärin).
– Danke für den grünen Rasen, der unter der Schneedecke hervorsieht, und der den wärmeren Frühling erahnen lässt.
21.12.2002
Gott aus Dir kommt alles Licht und Wärme
– Kälte und Wärme
Ich komme draußen aus der Kälte und bezahle in der warmen Tankstelle meine Rechnung. Wärme wir gut sie meinem Körper tut, ich strecke alle “Fühler” aus.
Danke Gott des Lebens, du umgibst mich mit dieser Wärme, auch wenn die Umgebung hin und wieder kalt ist
– Lichtspur
Beim Mittagessen mache ich die 2 Kerzen am Adventskranz an. Die Kerzen stehen in der Mitte, umgeben von grün. Ich sage noch zu unserem Sohn: “Denk mit daran die Kerzen auszupusten”. 1 Stunde nach dem Essen hole ich mir einen meditativen Text zum Advent und schlage das Buch einfach auf. Licht ist die Überschrift. Ein Schreck durchfährt mich und bevor ich lese, laufe ich in die Küche. Die Kerzen sind gut heruntergebrannt, jedoch noch nicht bis zum Grün. Danke
Gott du wachsamer, hüte meine Türen
– Am Arbeitsplatz ist in 2 Tagen eine Ausarbeitung fällig. Trotz intensiver Beschäftigung mit dem Thema, meine ich auf der Stelle zu treten, komme nicht weiter. Ein Gespräch mit einem Teamkollegen lässt einen Lichtblick erahnen, doch ich habe den Eindruck die “Tür” ist einfach zu. Lieber Gott, gehst du mit? Im Flur begegne ich einer Kollegin, bei der ich 5 Minuten abladen kann, sie hört nur zu. Nachmittags fange ich noch einmal von vorne an am Thema zu arbeiten. Ganz langsam füllen sich die Stichpunkte mit Ideen. Danke du Hüter meiner Türen.
Raum geben:
Entrümpeln ist in meinem Arbeitszimmer angesagt. Alte Unterlagen, uninteressante Bücher landen im Altpapier. Nur das Wesentliche zurückbehalten. Plötzlich zeigen die Bücherregale wieder Lücken, geben Raum frei.
Ein Hinweis für meinen eigenen Innenraum, wegzuräumen was mich beschäftigt, mich in Bewegung hält. Einfach hinsetzen, zur Ruhe kommen, einmal nichts tun, und die Stille genießen. Ich versuche heute Abend ? Stunde nur bei mir “im Raum” zu sein.
21.12.2002
Hallo, beim Suchen nach einem schönen Bild für einen Weihnachtsgruß bin ich auf folgende Webseite gestoßen. http://www.jesusnow.de/
Mal ganz .net mitten im Alltag.
21.12.2002
Meine Zeit, steht in deinen Händen:
– am Arbeitsplatz soll der Finanzierungsplan für ein Projekt erstellt werden. Der Leiter der Finanzabteilung bietet vor Weihnachten einen einzigen Termin an: am nächsten Tag um 11.00 Uhr. Ob alle Teammitarbeiter können? Bei einem Rundruf sind die Kalender Gott sei Dank noch frei. Da unser Sohn sich mit einem Freund verabredet hat, kann ich den Nachmittag noch zur Vorbereitung nutzen. Danke
Meine Zeit in deinen Händen
Türen öffnen sich
– nicht nur am Adventskalender. Am Arbeitsplatz tauschten wir spontan Texte zum Advent aus und hängen jetzt täglich in unserem Flur – zum ersten Mal einen Impuls zum Advent auf.
21.12.2002
Mein Auto brauchte die Winterreifen; für 10,30 Uhr hatte ich einen Termin in der Werkstatt. Sie lagerten in der Garage, auf einem Regal. Niemand war da, der sie mir ins Auto heben konnte. Trotzdem ging ich zur Garage, darauf vertrauend, dass mir jemand begegnen würde, der mir hilft. “Was wir brauchen kriegen wir” war unser Motto in der Jugendzeit; daran erinnerte ich mich jetzt. In dem Moment, als ich an meinem Auto, das in der Garage stand, ankam, fuhr ein Radfahrer vorbei, den ich sofort erkannte: Es war einer der Familienväter vom Pilgerheiligtumskreis. “Ja selbstverständlich helfe ich Ihnen – kein Problem”. “Sie hat der Himmel geschickt – ja wirklich, Sie hat der Himmel geschickt”. Da merkte er, dass es mir mit dieser Bemerkung ernst war. Ich kam pünktlich zum Termin in die Werkstatt. Gott hat die Lösung unserer Probleme schon eingefädelt, bevor sie uns bewusst sind! Dies war ein kleiner Anlass für Gottes wunderbare Vorsehung. Danke!
21.12.2002
Zum “Grüne Damen”-Dienst war ich im Krankenhaus. Bevor ich meine reguläre Tour begann, besuchte ich eine liebe Bekannte vom Kirchenchor, die an diesem Tag operiert wurde. Ich öffnete die Zimmertür – und kam gerade zurecht, um ihr eine Brechschale zu reichen: Die Übelkeit nach der Narkose forderte ihren Tribut. “Dich hat ein Engel geschickt” – das sagte sie nicht nur mir, sondern berichtete diese Begebenheit immer wieder späteren Besuchern. War hier nicht wieder Gottes Führung im Spiel – auf die Sekunde genau “getimed” ?!
07.12.2002
Innehalten, still werden und hinter den Alltäglichkeiten deine Spur wahrnehmen:
• in eine Parklücke gefahren und tief durchgeatmet. Beinahe hätte ich in der Dunkelheit ein Auto übersehen und wäre ihm voll in die Seite gefahren
• Die Wolke am Himmel die wie eine zärtliche Hand von dir aussieht und die uns beim Mittagessen entgegengestreckt wird
• Ein Arbeitskollege der wie selbstverständlich einen ganzen Weihnachtsstollen mit der Abteilung teilt
07.12.2002
Oh Gott, wie schön ist deine Welt.
Heute lief ich durch unser Einkaufzentrum und musste plötzlich vor einem Aquarium stehen bleiben. Innern schwammen Fische die mich durch ihre bunte Farbe (Türkisblau, Sonnengelb, Lila) in den Bann zogen. Ich konnte nicht glauben, dass dies’ echte Exemplare waren und erkundigte mich im Geschäft. Der Verkäufer bestätigte die Echtheit. Mit wie viel Schönheit diese Fische ausgestattet waren.
Danke, oh Gott, wie schon ist deine Welt.
07.12.2002
Innehalten und spüren
Am Ende des Monats weist meine Arbeitszeitstempeluhr 20 Überstunden aus. Mein Schreibtisch liegt voll unerledigter Vorfälle. Beim Innehalten spüre ich wie mich die Zusatzarbeitsstunden diese Woche geschlaucht haben. Ich fragte mich: “wieso arbeitest du, wenn du dich ausgelaugt fühlst. Morgen ist auch noch ein Tag”? Ich packe meine Tasche und besuche eine Freundin. Die Zeit füreinander, der Austausch, das Zuhören gaben mir den Elan zurück.
Danke.
12.30 Uhr. Ich komme bei der Post an. Ein Brief muß abgegeben werden, für das Mittagessen im Lebensmittelgeschäft daneben eingekauft werden, um 13.15 Uhr ist unser Jüngster mit deutlichem Hunger zu Hause. “Lieber Gott schenke mir bitte einen Parkplatz”. Beim langsamen hineinfahren in das Parkhaus fährt direkt ein Auto aus der Parklücke. “Danke”. Die Schlange an den Kassen waren dann noch leer und pünktlich stand das Essen auf dem Tisch.
07.12.2002
Offen sein für dich
In den Vorüberlegungen zur Weihnachtsfeier gab es Anfang der Woche unterschiedliche inhaltliche Vorstellungen, die nicht auf einen Nenner gebracht werden konnten. Eine Arbeitskollegin verhält sich mir gegenüber seitdem wie ein “Kühlschrank”. Als heute Nachmittag ein email von einem Freund im Postkasten war, wärmten mich seine herzlichen Grüße auf.
Danke für dein wohlwollender Gruß
Abends beim Hören eines Trompetenkonzertes hatte ich das Gefühl durch die Musik etwas von den zärtlichen Berührungen der Liebe Gottes zu erahnen.
Danke
01.12.2002
Von den leisen Tönen der Liebe getragen
Noch innerlich bedrückt über eine nicht erfolgreiche Teamsitzung, gehe ich zum Arbeitsplatz. Die Spuren von Gottes Liebe erscheinen mir sehr weit entfernt. Im Büro leuchtet der Himmel in einem herrlichen Morgenrot. Ich deute das als leises Zeichen der Wärme Gottes. Dann: Über Tag einfach nette Worte von Arbeitskollegen.- Zeit für fachlichen Austausch, obwohl im Kalender nicht geplant.- Unterstützung wird von einer Gruppe angefordert, von der ich bisher nie im Blickfeld war.- Abends noch die Zusage von einem bereits abgesagten Termin. Danke
Laß mich in deiner Liebe bleiben.
01.12.2002
Mein Lebensgefährte hatte eine andere Frau kennengelernt und sich in sie verliebt. Trotz stundenlanger Gespräche hatte ich nicht das Gefühl, in jemals wieder zurückgewinnen zu können. Nach Tagen des Hoffen und Bangens kam er zu mir zurück und wir sind dabei, unseren gemeinsamen Weg neu auszuloten. Danke.
01.12.2002
Offen sein für Dich
• Eine neue ehrenamtliche Krankenhaushilfe sollte mit meiner Hilfe in einem Nachbarkrankenhaus eingerichtet werden. Die Werbung erfolgte über die Zeitung, doch am Informationsabend lagen ganze 3 Anmeldungen vor. Was würde uns als Vorbereitungsteam erwarten. Als ich zur Veranstaltung fuhr, war am dunklen Horizont ein Lichtstreifen, der auch am Ankunftsort noch sichtbar war. Auf der Fahrt hieß es plötzlich im Schlager: “Ich komme wieder zurück zu dir…”. Sollten diese Zeichen Symbole für Gottes Mitgehen sein? Gelassen sah ich dem Abend entgegen. Als wir um 18.00 Uhr begannen, füllte sich der Raum plötzlich mit 22 Teilnehmern,(Stühle mussten noch herbeigeholt werden) wovon sich über die Hälfte für die ehrenamtliche Tätigkeit qualifizieren wollen. Ich konnte nur einfach Danke sagen. Als mich abends mein Mann in seinen Arm nahm, dachte ich: Dieses zu Hause habe ich vorhin auch konkret in Gottes Mitgehen erfahren.
• Bei uns in der Familie wird seit Monaten über die Anschaffung eines technisch besser ausgerüsteten Computers diskutiert. Wochenlang werden daher Prospekte besorgt, Daten und Preise verglichen. Gestern Abend brachte unser Sohn plötzlich ein Angebot herbei, wo der Verkauf bereits am 20.11. abgelaufen sein sollte. Ob noch eine Möglichkeit am 26.11. bestand? Ich wollte am nächsten Tag das Glück versuchen. Auf der Autofahrt trällerte es plötzlich im Radio: “Für Gaby tue ich alles…” Hey lieber Gott, ist das ein ganz persönlicher Gruß für Dein Mitgehen jetzt! (Ich heiße mit Vornamen so). Angekommen im Verkaufsladen, waren wirklich noch 2 Exemplare zu haben. Danke. Durch das Lied Mut bekommen, kaufte ich eine Adventskerze und wollte eine ehemalige Mitarbeiterin, die Krebs hat, mir jedoch früher hauptsächlich Steine in den Weg geworfen hatte. Ich schellte, sie machte mir auf und freute sich über den Besuch. Ja, du lieber Gott hast heute für mich alles getan. Danke.
20.11.2002
Liebe Freunde,
letzten Winter, als ich in Holland weilte, habe ich Euch – mehr oder weniger regelmäßig – mit Alltagsgeschichten gefüttert. Zur Zeit sind sie rar, da ich am Schreibtisch sitze und lerne, aber diese Woche …
Heute z.B.: Greifswald Eldena. Akute Luftnot meines Vorderreifens. Der Platten zwingt mich zu einem längeren Fußmarsch in Richtung Zentrum, als wenn ich Zeit wie Heu hätte ! Da kam eine Luftpumpe des Wegs, mit einem freundlichen Gesicht dran … Vergelt`s Gott !
2 Tage und 2 Nächte verbrachte ich in der Frauenklinik: Kreißsaalpraktikum. Hoffte, eine Geburt zu sehen, nachdem ich im Sommer wie zufällig Zeuge einer Abtreibung wurde – Embryo-Landung im Abfalleimer unserer Gesellschaft. Ich wurde entschädigt: 7 Geburten !!! Die erste war am schönsten: Spontangeburt, Kind gesund, Eltern glücklich. Meine Kommilitonin und ich – wie zwei Feen an der Wiege, wässernen Auges und voll guter Wünsche. Alex – vielleicht der Begründer der 1. Mondkolonie ! Lukas – der wird bestimmt ein guter Arzt ud findet ein Heilmittel gegen AIDS ! Franziska – eine Dichterin, die die Armut abschafft ! – Das ist doch das Faszinierende an der Medizin, dass man so an der Hauptschlagader des Lebens sitzt und lauscht. Dass mir dies zuteil wurde …
20.11.2002
Von der Liebe getragen
• Unzufriedenes Gefühl nach einer Sitzung. Die Klärungsphase für die Konzeption eines Projektes dauerte länger als erwartet. Nur erste kleine Schritt in Hinsicht auf das Ziel wurden gegangen.
• Als ich nach Hause fahren wollte, hatte eine Kette den Parkplatz versperrt. Ich hatte überlesen, dass der Platz um 19.00 Uhr abgeriegelt wurde.
Gott, du trägst mich auch in meinem Frust
20.11.2002
Von der Liebe getragen:
Eine Freundin rief an und bat um Hilfe. Donnerstag feiert sie in ihrem Frauenkreis Jubiläum und 2 ausgeliehene Episkope waren defekt, dabei war das Nachmittagsprogramm so gestaltet, dass mit Hilfe von Bildern die Geschichte des Frauenkreises nacherlebt werden sollte. Ob ich weiterhelfen könnte. An meinem Arbeitsplatz nachgefragt, hier gab es leider keine Zusage. Ich erkundigte mich dann bei einer Grundschullehrerin, diese verneinte ebenfalls, verwies mich dann jedoch an einen Hauptschuldirektor, der telefonisch erreichbar war. Dieser hatte an seiner Schule zwar ein Episkop, brachte aber die Überlegung an, ob man die Fotos nicht einscannen, ausdrucken und dann mit Hilfe des Tageslichtschreibers an die Wand werfen wollte. Meine Freundin war von der Idee begeistert, die technischen Möglichkeiten zur Umsetzung waren vorhanden – und die Jubiläumsfeier gerettet. Gottes Spur im Netzwerk der Beziehung zu erleben, tat gut.
20.11.2002
Unter großem Zeitdruck sind wir dabei, einen Gemeinschaftstag vorzubereiten. Wegen eines Beamers, der gebraucht wird, bedurfte es schon mehrerer Telefonate, aber die Zusage stand immer noch aus. Der Verantwortliche bei der Medienzentrale war schwer zu erreichen. Ich bat ihn über den Anrufbeantworter um Rückruf, war aber selbst ständig unterwegs. Heute abend wollte ich es dann per Mail versuchen. Ich hatte gerade mit dem Eingeben der Mailadresse angefangen, als das Telefon klingelte. Es war Herr G., der mir seinen neuesten Beamer zusagte. Danke, Gottesmutter, du zeigst mir, dass ich nicht allein gelassen bin.
20.11.2002
Gott = Sprache bist du
“Sprache bist du”, war heute Morgen Abschluß meines Morgengebetes. Was könnte das wohl für den Tag heißen?
• Als ich aus dem Haus ging, stand ein Polizeiauto vor der Tür. Beim Einsteigen in meinen Golf rief mir ein Polizist zu “seien Sie nach der Kurve vorsichtig, es wird heute morgen geblitzt”. Danke (vor gut 4 Wochen musste ich 25.€ bezahlen)
• Im Betrieb hatte mein Kollege zu Beginn der Arbeit Zeit. Wir konnten uns einige Minute über private Ereignisse unterhalten. Danke
• 9.30 Uhr Termin beim Geschäftsführer. Die Zustimmung zum Start eines Projektes muß von mir eingeholt werden. Nach ausführlicher Information von mir, griff der Geschäftsführer zum Telefon und konnte “zufällig” mit wichtigen Projektmitarbeitern Fakten klären. Jeder hatte kurz Zeit zum Gespräch. Danke
• Ein Kollege im Haus der das Projekt mit begleiten soll, hatte keinen Termin und wir konnten die Schritte für das erste Projekt-Treffen ausführlich und in Ruhe besprechen. Danke
• Beim Abstempeln meiner Zeitkarte sagte die Dame am Empfang “Du ich habe dir etwas mitgebracht”. Sie gab mir Meditationstexte zum Advent. Danke
• Beim Einkauf am Nachmittag traf ich 3 gute Bekannte die ich lange nicht gesehen hatte. Wir kamen ins Gespräch – ein kurzer fruchtbarer Austausch. Danke
Gott = Sprache warst du
20.11.2002
“Das Thema interessiert doch niemand”, so tönt es manchmal durch den Unterrichtssaal. Über Hochzeit stundenlang in der Berufsschule sprechen? Das ist zuviel, meinen auch die Kollegen. Jetzt hat mich am Dienstag eine Schülerin vor die Tür gebeten. Ob ich am 8.2.03 ihre Hochzeit in Büttelborn halten könne, fragt sie. Nun, sie ist evangelisch, er auch, das geht wohl schlecht. Aber begleiten, zum Gebet führen, das kann ich wohl. Da werden wohl noch Spuren folgen…
20.11.2002
So ein Ärger, da soll ich am Sonntag um 10 Uhr in Weiskirchen sein, habe aber eine andere Verpflichtung übernommen. “Können die sich denn nicht rechtzeitig bei mir melden?” Mancher Ärger verfliegt nicht leicht… Jetzt kam die göttliche Lösung: Die amerikanischen Freunde hatten sich im Datum geirrt und eigentlich ein Wochenende später gemeint. Danke.
20.11.2002
Nachgefragt
Heute Abend kam der Anruf eines guten Bekannten “Du, wie geht es deinem Mann, meine Frau und ich machen uns Sorge um ihn”. 1 ? Stunden wurde ehrlich, unvoreingenommen, mit offenem Herzen zugehört, sich ausgetauscht und Grenzerfahrungen mitgeteilt. Danke für soviel Anteilnahme und gegenseitige Offenheit. Eine recht lebendige Spur von Gottes begleitender Liebe, und diese Spur wohnt in unserer Pfarrgemeinde.
Nachgefragt
Gestern wollte mich eine Leiterin für zwei Vorträge gewinnen, die ich bei jungen Leuten halten sollte. Obwohl mir die Anfrage gut tat, spürte ich, dass hier meiner Fachlichkeit Grenzen gesetzt sind, und ich sagte ab. Als ich mir abends die Frage stellte “was sind meine Stärken”, “was macht mich aus” wurde im Radio plötzlich das Lied gesungen: “du siehst heute so bezaubernd aus”. Ich musste über den Fingerzeig Gottes lachen. Bezaubernd aussehen kann ich nur, wenn ich mit dem was mich ausmacht zufrieden und einverstanden bin. Das Lied wies mich darauf hin: “Es ist gut, dass du bist und so bist wie du bist”, schmunzelnd ging ich schlafen.
20.11.2002
Überlassen
Seit vergangener Woche versuche ich mit meinem Chef einen Termin zu bekommen, um die Schwerpunkte meiner Arbeit für die nächste Zeit festzulegen. Da Hochkonjunktur im Hause vorliegt, wurde mir selbst auf emails nicht geantwortet. Nach dem Motto: “Was wir bekommen sollen, bekommen wir”, versuchte ich innerlich ruhig zu bleiben. Als ich heute mit der Sekretärin sprach, ging plötzlich die Tür auf und mein Chef trat ein. So im vorbeigehen wurde von ihm aus ein Gesprächstermin für Donnerstag vereinbart. Danke Begegnung
Heute Nacht hielt mich mein Mann ganz behutsam in seinen Armen. Für mich war dieses Geborgenheitsgefühl eine Spur von Gottes wärmender und haltender Liebe.
20.11.2002
Danke für dein Lächeln. Im wahllos aufgeschlagenem Morgengebet hieß es: “Mach die Menschen froh, und frei von allen Zwängen”. Lachende Menschen? Was wird mich wohl heute erwarten? Schon ein wenig skeptisch fuhr ich zum Arbeitsplatz.
• in lockerer Atmosphäre half mir ein Kollege meine Einstellungsfehler am Computer zu korregieren
• auf der Fahrt zu einer Besprechung lächelte mir plötzlich ein alte Lehrerin zu, die ich lange nicht gesehen hatte
• eine frohe Begrüßung zu Beginn des Mitarbeitergespräches
Deine Spuren können so realistisch sein.
20.11.2002
Gott in mir. Ich fuhr von einem Weiterbildungswochenende nach Hause das unter dem Thema stand: “Die eigene Mitte finden”. Körperlich fühlte ich mich friedlich und wie wirklich zu Hause angekommen. Die längere Heimfahrt ließ mir Zeit zum Nachkosten. Plötzlich kam mir der Impuls den lieben Gott zu bitten: Welches Symbol er für meine Mitte vorgesehen hat. Als ich den Blick schweifen ließ, war ein Regenbogen am Himmel, der mich 20 Minuten begleitete. (Einmal sogar vor einem Windrad.) Der Regenbogen als Zeichen des Bundes und für mich jetzt auch ein Zeichen meiner Bunt-heit. Diese Bunt-heit mit allen Gegensätzen wahrnehmen, sie zulassen, nichts bewerten, nichts beschönigen, nichts verdrängen, sondern annehmen in der Gewissheit, ein Bundesgott geht in mir mit. Und dieser Bundesgott ließ mich bei organartigen Windgeschwindigkeiten heile ankommen, obwohl ich an Unfällen vorbeikam die herumgewehte Ästen verursachten.
20.11.2002
Spurensuche: Gott du in unserer Mitte
• Mein Mann ruft an, der Streß am Arbeitsplatz belastet sehr.- Du trägst ihn mit.
• Beruflich lässt eine Mitarbeiterin ihren Frust an mir ab.- Abladefläche für andere sein, auch da gehst du mit.
• Unser Sohn lässt sich in meine Arme fallen. – Spur: du hältst uns bestimmt so liebevoll.
• Ein Freund bereitet mit uns thematisch einen Familienabend vor. – Danke, dass du uns so ein Netzwerk zur Seite stellst.
Gott in mir:
Größe “Ich bin seine Tochter”
Annahme “gut, dass es dich gibt”
Beständigkeit “er geht mit”
Grenzerfahrung “er trägt auch hier”
Ihn finden im Alltag
InnEhalten
Dem Leben trauen
sich Einlassen
20.11.2002
Im Morgengebet hieß es: Lebendiger Gott, laß mich wach sein, wach für jeden Menschen und für jeden Wink, den er mir gibt und für alle Zeichen deiner Liebe…
• Unser Sohn: “Mama ich habe eine Prüfung, bete für mich”. Die Daten werden zur Erinnerung in den Kalender eingetragen.
• Mein Mann: Voll Begeisterung: “Ich habe eine für mich wichtige Sendung gesehen”, zuhören war angesagt
• Benedikt anfragend: “Wann fährst du in die Stadt?” Mir fällt ein, er musste sich noch Sachen für die Schule kaufen. Also gemeinsam aufgemacht.
• Ein Arbeitskollege machte mich auf einen Artikel in der Zeitung aufmerksam. Den Inhalt passte genau in einen Gesprächsabend den ich vorbereitete.
• Ich selber habe einmal wieder im Gespräch dazwischengefragt statt zugehört. Der Gesprächsfaden war diesmal unterbrochen. Für mich ein Aufforderung: Mehr Raum dem anderen zu geben.
• ich fand heute morgen auf Anhieb das Tagungshaus ohne mich zu verfahren
• Der Herbstwald zeigt sich in bunten Farben. Wie viel Schönheit du dem Zurückgehen der Natur schenkst.
20.11.2002
Wir trafen uns am Wochenende mit unserem Familienkreis. In der gemütlichen Runde gratulierten wir einem Familienvater, der beruflich sich verbessert hatte. Wir überreichten ihm bei dem Geschenk u.a. eine Karte von Sieger Köder. Wie war unsere Überraschung groß, als er sagte, “die Karte hängt als Poster in meinem Büro”. Danke
20.11.2002
Heute war ein wichtiges Gespräch am Arbeitsplatz. Inhaltlich mussten Aufgabenfelder abgegrenzt werden. Die Klarheit um das Finden der Positionen, wurde durch viel Gerede eines Mitarbeiters immer wieder unterbrochen. Trotz zufriedenem Ergebnis kam ich aufgewühlt aus der Sitzung. Auf dem Schreibtisch lagen noch viele unerledigte Aufgaben, meine Energie dazu lag jedoch brach. Plötzlich klopfte es an der Tür und eine Kollegin bat um die Erledigung einer Sache, die für mich nur ein mechanisches Handeln erforderte. Danke, ich konnte dadurch erst einmal Abstand gewinnen. Als ich dann zum Fotokopieren ging fragte plötzlich eine Mitarbeiterin “Na, ist alles in Ordnung”. Alleine das Erzählen und Zuhören halfen mir wieder ruhiger zu werden.
26.10.2002
Angenommen – sein:
Gestern am späten Abend rief ich einen Bekannten an. Im Gespräch reagierte ich nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Wütend verabschiedete er sich und legte auf.
Lieber Gott du nimmst mich an, auch wenn ich nicht vollkommen bin. Danke.
26.10.2002
Innehalten
Verschiedene Aufgaben am Arbeitsplatz müssen gelöst werden. Beständiges Unterbrechen und Nachfragen.
Spurensuche? = Innehalten und wahrnehmen:
Die Sonne die mir ins Gesicht scheint, der Wind der mich durch das geöffnete Fenster erreicht. Wärme und Streicheleinheiten der Liebe Gottes.
Danke, ich werde ruhiger.
26.10.2002
In meinem Morgengebet hieß es u.a. “Gott – ich gehe Schritt um Schritt, und du in meinem Schritt.”
Spuren: Wenn der Satz “du in meinem Schritt” wahr ist, dann muß ich nicht laufen, da ich mich verschlafen hatte, sondern ein zügiger Schritt reicht , um zur Besprechung zu kommen. Ich kam pünktlich an und konnte vorher noch alle Unterlagen zusammenlegen.
Spuren: In der Besprechung klärten sich ungelöste Projektfragen einfach durch konstruktive, wohlwollende Zusammenarbeit auf.
Spuren: Durch den Anruf der Zeitungsredaktion – ich hatte versehentlich 2 gleiche Faxe geschickt – wurde ich aufmerksam, dass eine andere lokale Zeitung mit einem Hinweis auf einen wichtigen Termin nicht versorgt war. Das Schreiben konnte noch frühzeitig herausgehen.
Spuren: Ich selber fahre Freitagfrüh zur Weiterbildung, unser 12 jähriger Sohn hätte sich das Mittagessen aufwärmen müssen. Die Nachbarin, die von meiner Abwesenheit hörte, lud ihn plötzlich Freitag zu “Nudeln und Soße” ein. Die Einladung kam überraschend und wurde mit Freude angenommen.
“Überall sehe ich deine Spuren, du unser Gott….”
26.10.2002
Nach einem Planungsgespräch fuhr ich mit brummenden Kopf im Auto nach Hause. Plötzlich kam die Sonne durch die Wolken, für mich ein Zeichen Gottes “Ich umgebe dich mit meiner Wärme” und “trage dich ebenfalls wie der Sitz deines Autos”. Ich wurde innerlich ruhiger denn im Projekt geht jemand mit.
Danke
26.10.2002
Als ich eine Freundin anrief sagte sie erstaunt: “Du ich bin am Äpfelschälen und habe gerade an dich gedacht”. Spuren finden zusammen – Danke
26.10.2002
Mein Mann und ich waren zur Silberhochzeit von Freunden in die Provence eingeladen. Für unseren jüngsten Sohn begann parallel dazu nach den Ferien die Schule. Also konnte er nicht mitfahren und die Oma kam ins Haus. Während der Telefonate nach Hause hörten wir von unserem Jüngsten immer wieder die Bitte “Könnt Ihr nicht früher zurückfahren”? Wir strichen wirklich einen Urlaubstag und fuhren direkt am anderen Morgen nach der Feier los.
Schon während der Rückfahrt verdunkelte sich immer mehr der Himmel und es begann wie aus “Kübeln” zu regnen. Plötzlich hieß es im Radio: Die Autobahn im Süden ist überflutet, meiden sie bitte das Gebiet. Wir hatten die Strecke vor 2 Stunden hinter uns gelassen. Als wir Tage später von den Freunden hörten, auch der Ort wo wir gefeiert hatten, hat 30 cm unter Wasser gestanden waren wir froh, auf das Drängen unseres Sohnes gehört zu haben. .
Danke
26.10.2002
Im Rahmen meiner Arbeit mit ehrenamtlichen Mitarbeitern, plane ich ein Projekt für einen “ehrenamtlichen Entlastungsdienst für Demenzerkrankte und der Angehörigen”. Zu den ersten wichtigen Kontakten gehörte ein Gespräch mit dem Chefarzt der Geriatrischen Abteilung eines Krankenhause. Ich bekam den letzten Termin “18.00 Uhr” bevor der Chefarzt in Urlaub fuhr.
Auf der Hinfahrt zum Krankenhaus wurde der Straßenverkehr immer dichter, so dass ich nicht mehr pünktlich ankommen konnte. Ich bat den lieben Gott, doch bitte den Chefarzt bis 18.10 Uhr zu beschäftigen. Als ich um 18.10 Uhr ankam hieß es “Herr Dr. H. ist noch in einem Gespräch, und lässt sie in 10 Minuten rufen”.
Danke
26.10.2002
Unser Sohn studiert in Ilmenau und vergaß zum Wintersemester seine Wanderschuhe mitzunehmen. Wie kommen die 2,8 kg jetzt vom Sauerland in den Thüringer Wald? Ich nahm im Oktober an einer Tagung teil, von der ich wusste, dass sich aus der ganzen Bundesrepublik Teilnehmer angemeldet hatten. Voll Vertrauen packte ich die Schuhe in mein Auto, irgendjemand wird wohl aus der Nähe von Erfurt zu finden sein. Als ich mein Zimmer bezahlen wollte hieß es plötzlich zu meinem Vorgänger: “Sind sie Herr M. aus Ilmenau oder aus Oberhausen”. Ich traute meinen Ohren nicht, im Haus wohnte ein Herr aus Ilmenau, genau dem Studienort unseres Sohnes. Schnell war die Zimmernummer ausgemacht, Kontakt aufgenommen und die Schuhe wurden mitgenommen.
Danke
26.10.2002
Zurück kam ich heute von einer einwöchigen Pfarrei-Wallfahrt nach Lourdes – müde aber glücklich. Nach 26-stündiger Heimfahrt ohne Schlaf schien es mir unmöglich, das Chorkonzert am Spätnachmittag zu besuchen, zu dem ich eingeladen war. Mein Sohn und seine Frau besuchten mich, und es war gut, dass ich zu Hause geblieben war. Nach deren Weggang drängte es mich dann sehr, wenigstens den Schluss des Konzertes noch zu hören. Mit war, als wollte die Gottesmutter mich von Lourdes aus noch einmal grüßen: Die drei letzten Chöre, zu denen ich gerade noch zurecht kam, waren ein “Ave Maria”, “O Happy Day” und ein “Salve Regina”. Dem Chorleiter erzählte ich dies beim Verabschieden. Ganz spontan reagierte er:”Das ist ja ein kleines Wunder!”. Auf jeden Fall führte mich Gott wieder auf seine Spur.
04.10.2002
Wir überlegten, ob ein größeres Geschenk aus einem bestimmten Anlass sinnvoll wäre. Die Person hätte sich sehr gefreut, aber wir waren noch nicht ganz sicher. Genau am nächsten Tag erhielt ich die Nachricht, dass eine länger erwartete Nachzahlung überwiesen ist. Da wussten wir, es ist richtig, und die Freude bei allen Beteiligten war dann auch entsprechend groß!
04.10.2002
Anfang Oktober wäre die einzige Möglichkeit für einen Besuch in Lemberg, Ukraine. “Unmöglich,” sagten die Mitarbeiter in Prag, “das Visum dauert eine Woche!” Letzte Woche erfuhr ich über die Telefonauskunft die Botschaftsadresse bei Bonn, konnte aber niemanden erreichen. Die Internetseite war momentan nicht erreichbar. Am Freitag fuhr ich hin – das Konsulat ist seit Juni in Frankfurt, also fast zu Hause!! Ersatzweise eine Kurzwallfahrt nach Schönstatt auf dem Rückweg. “Gottesmutter, wenn Du die Fahrt geplant hast, klappt das auch.” Am Vormittag mit dem Zug nach Frankfurt, aber vor der mit fremden Innenstadt hatte ich eigentlich ein wenig Angst; MPHC. Die S-Bahn fuhr eine mir fremde Strecke, sonderbar. Ich schaute auf de Plan: Nur noch 200 m bis zum Konsulat!!! In weniger als 2 Stunden hatte ich das Visum, am Nachmittag wurde der Flug gebucht. Und dann meldete sich ein Sponsor für diese kirchliche Unternehmung…
04.10.2002
Auf eigenartige Weise traf ich eine Frau aus Bulgarien. Am Bahnhof hatte sie eine falsche Auskunft erhalten und landete bei uns, in einer völlig anderen Stadt. Wir konnten ihr zu ihrem Ziel weiterhelfen, doch zuvor kam es zu einem intensiven Gespräch über den Glauben. Sie wollte viel vom Schönstattwerk wissen, kam inzwischen wieder her, suchte den Kontakt zu anderen Leuten aus der Bewegung, besorgte sich Schriften und machte sich schließlich auf den Weg zum Ursprungsort. Das sei genau das, was die Menschen in ihrem Land brauchen und sie sei bereit, dafür etwas einzusetzen. Das Wirken des Heiligen Geistes war in allen diesen Begegnungen ganz frohmachend zu spüren.
15.09.2002
Gestern kam ich ins Gespräch mit einer Frau, die vor genau 3 Jahren ihren Mann durch Unfall verlor. Mit 5 Kindern und einem großen Bauernhof stand sie allein da mit vielen Sorgen und Problemen. Den Hof musste sie inzwischen aufgeben und arbeitet nun in einem Heim für behinderte Kinder. Sie erzählte, wieviel Freude ihr das macht und auch ihre eigene Familie. All das habe sie nur bewältigen können mit Hilfe Gottes. Kraft und Trost finde sie auch bei der Gottesmutter in der Schönstattkapelle, die sie hin und wieder “einfach besuchen müsse”. Gerade war ich selber wieder mal etwas unglücklich über die eigenen Beschwerden und vermeintlichen Sorgen. Die Begegnung mit dieser Frau hat manches wieder zurechtgerückt. Danke.
15.09.2002
Die Tochter einer Freundin hatte sich nach vielen Jahren zu Besuch angemeldet. Dann stellte sich heraus, dass der Zeitpunkt nicht gut war: wegen anderer Gäste hätte ich weder Zeit noch Platz für A. gehabt. Wir vereinbarten ein späteres Wochenende. Da traf es sich, dass wir eine Einladung zu einem Hauskonzert bei Freunden erhielten und ein Orgelkonzert in unserer Kirche genau an diesem Wochenende stattfand. Wir lieben beide die Musik, besonders die Kirchenmusik. Hat Gott nicht gut für uns gesorgt?
Eben am Telefon sagte A.:”Ich zehre immer noch von dem schönen Wochenende!”
23.08.2002
Spurensuche im Rückblick auf das Schuljahr
(4. Klasse)
Im September 2001 kam über Nacht eine Fledermaus ins Klassenzimmer und hängte sich an den Vorhang. Dort blieb sie hängen und kam nicht mehr herunter. Deswegen mußten wir das Tierheim anrufen, damit jemand sie herunterholt. Die Fledermaus ist für mich eine Spur von Gott, weil sie in die Reli-Stunde geflogen kam.
Gestern vor einer Woche waren wir beim Jungen-Fußballturnier und haben den 5. Platz gemacht. Da war Gott bei den Spielern und deswegen ist das Erlebnis für mich eine Spur von Gott.
Anna
17.08.2002
Intensiv erlebt
• Der Mensch, dem ich am meisten vertraut habe, hat mich schwer enttäuscht. Mein Freund und ich haben uns getrennt…
• Ich bin durch die Stadt gelaufen. Dann war ich tanzen, hab gekocht und ab und zu was gelernt. Weiterhin war ich in Darmstadt unterwegs, habe bei der Gelegenheit gleich mal mein Auto saubergemacht, war zwischendurch auch arbeiten und habe jede Nacht sehr wenig geschlafen. Parkplatzsuche gehörte wie jede Blockwoche selbstverständlich auch dazu… Cooles Wetter, nächste Woche Urlaub…
Belastet
• Ich habe fast alle 7 Arbeiten in den Sand gesetzt… Mein Auto ist schon wieder kaputt…
• Belastet hat mich der Streit meiner Freundin mit ihrem Freund. Sie ist im 9. Monat schwanger, er schlägt sie. Belastet hat mich, dass ich sie die Woche öfters abholen musste, spät abens,und,und,und…
• Etwas belastet hat mich die Tatsache, dass wir 7 Arbeiten in dieser Woche geschrieben haben.
• Es belastet mich, wenn ich anstrengende Arbeit habe und die Klassenarbeiten in der Schule. Der Beruf passt mir eigentlich…
• Belastet hat mich eigentlich in der letzten Zeit gar nichts.
Glücklich
• Aber ich habe heute ein Eis gegessen… Positiv iat auch, dass Sabrina zu mir hält…
• Glücklich macht mich jeden Tag mein kleiner Sohn, der Tag für Tag etwas neues lernt; meine neue Wohnung; dass ich endlich einen Nachmieter für meine Wohnung habe.
• Glücklich gemacht hat mich die letzten Tage nichts!!!
• Bei der Arbeit macht es mir Freude, wenn man sich gegenseitig hilft, wenn jeder gutgelaunt ist, wenn nicht einer mit dem anderen zickig ist, die Freundlichkeit, die da herrscht.
• Mich hat glücklich gemacht, dass meine Freundin wieder Arbeit hat und es ihr Spass macht. Auch dass ich mit meiner Fussballmannschaft in der Kreisliga Meister werde.
In der letzten Zeit habe ich viele positive als auch negative Erlebnisse gehabt. Positive Erlebnisse hatte ich in dem Sinn, dass ich einen Menschen kennengelernt habe, mit dem ich viel unternehmen kann, stundenlang über die Dinge reden kann, die mich belasten und er ist für mich wie ein grosser Bruder. Das war ein schöner und positiver Ausgleich für die Freundschaft, die ich verloren habe. Es ist schön jemanden zu haben, der für einen da ist und mit dem man Spass haben kann. Ein negatives Erlebnis war, dass meine Mutter im Krankenhaus war und das Warten auf das ausstehende Untersuchungsergebnis. In solchen Situationen merkt man immer erst so richtig, wie wichtig ein Mensch ist. Unter anderem hat mich auch diese Schulwoche belastet, da einige Arbeiten geschrieben wurden und man nicht weiss, wofür man zuerst lernen soll. Allerdings ist das schöne Wetter eine Entschädigung dafür und man kann den Stress schnell wieder vergessen.
17.08.2002
Gottes Geist kennt keine zeitlichen und räumlichen Grenzen – das wissen wir. Aber wenn wir eine Erfahrung im Alltag machen, die dies bestätigt, erkennen wir beglückt Gottes Spur. Die Tochter einer mit mir befreundeten Familie aus Argentinien kam für einen Tag zu Besuch. Sehr bald stellte sich heraus, dass wir auf der “gleichen geistlichen Welle schwimmen”, trotz großen Altersunterschiedes: sie 22, ich 73! Ich wusste vor ihrem Kommen nicht, dass sie in ihrem Land Schönstatt kennengelernt hatte. Sie erzählt vom Wachsen der Bewegung in Argentinien. Das Pilgerheiligtum kommt auch in ihre Familie. Demnächst werde sie einen Liturgiekurs beginnen in der Diözese “S.I.” in B.A. Ich wurde hellhörig und erwähnte, dass dort der Sohn eines Vetters von mir Priester sei. Ich nannte den Namen und sie fiel aus allen Wolken: “Das ist der Leiter unseres Seminars”! Als Erkennungszeichen bei der Begegnung mit dem Priester zuhause konnte ich ihr einen vom (evangelischen) Vater des Priesters geknüpften Rosenkranz schenken. Wir waren beide begeistert im wahrsten Sinne des Wortes. So ganz nebenbei bemerkte die junge Frau einige Male, dass sie in meinem Hause Gottes Atem spüren kann. Dies sagte sie, obwohl sie vom meinem Hausheiligtum nichts wusste. Aber ich kannte die Quelle dieses göttlichen Atems!
01.08.2002
Mein Vater hatte 80. Geburtstag. Wir haben bei ihm zu Hause gefeiert. Morgens kamen viele Gratulanten. Nachmittags nach Kaffee und Kuchen feierte der Pfarrer der Gemeinde im Wohnzimmer einen Dankgottesdienst. Ein gemeinsames Abendessen rundete den Tag mit guten und mit lustigen Gesprächen ab. Obwohl mein Vater nicht mehr so gut kann, war es für ihn eine große Freude, seine Familie um sich versammelt zu haben. Wir alle erlebten es als Geschenk und durchaus nicht selbstverständlich, dass wir so zusammen sein konnten.
01.08.2002
Weil Ferienzeit ist, kann ich zur Zeit öfter einmal eine Stunde im Garten arbeiten. Berührung mit der Schöpfung! Eigentlich drücke ich mich gerne vor dieser Beschäftigung. Wenn ich dann aber ein Stück Erde umgespatet, einen Abhang neu gestaltet oder ein Rindenmulchbeet vom Unkraut befreit habe, geht mir es ganz gut. Weil ich sonst nicht körperlich arbeitete, spüre ich dann zwar alle Knochen. Das tut aber im Endeffekt ganz gut.
25.07.2002
Ein Zeugnis P. Kentenichs über seinen Vorsehungsglauben.
Es stammt aus unveröffentlichten Chroniknotizen, die in der Exilszeit (1952-1965) von ihm selbst niedergeschrieben wurden. Wenn jemand Genaueres über das Zitat weiß, wäre ich für eine Rückmeldung dankbar.
Es wird deutlich, wie sehr der Vorsehungsglaube ein aktiver Vorsehungsglaube war, der seine persönliche Entwicklung, sein Apostolat und die Entwicklung der gesamten Schönstatt-Bewegung bestimmte und ermöglichte. Er folgte offenbar den Spuren in seiner Seele, in den Zeitverhältnissen und in Ereignissen, in den Seelen von Menschen …. Und er war offenbar daraufhin aktiv zu Entscheidungen bereit, die ein hohes Wagnis in sich schlossen.
* * * * *
“Es war einer der letzten Akte von P. Kolb als Provinzial, dass er mich entband. Ich ging nach Engers, um dem Nachfolger Freiheit zu lassen. Damit hatte ich eine Bahn beschritten, die an Abgründen jeglicher Art durch Dunkelheit und Nacht auf gänzlich unbekannten Wegen zu höchsten Firnen emporführte. Der einzige Faden, an dem ich mich orientieren konnte, war der Faden des Vorsehungsglaubens, der mich Schrittchen für Schrittchen weiter? und vorwärtsführte. Wie abenteuerlich das ganze Unternehmen war, ahnt, wer die damalige Lage in Welt und Kirche und in der Gesellschaft kennt. Der Ausdruck “Fahrt ins Blaue” gibt nur einen ganz geringen Bruchteil des wirklichen Sachverhaltes wieder. Es hieß ja, gleichsam aus Nichts eine große, eine ungeheuer große und neue Welt zu schaffen oder gewissermaßen aus dem Boden zu stampfen… Das Abenteuer gewann dadurch an Größe, an Gewagtheit und Ungeheuer-lichkeit, dass ich damals sterbenskrank war. Als ich nach Engers ins Krankenhaus übersiedelte, wurde ich dort als Todeskandidat empfangen und behandelt. Jeden Augenblick rechnete man mit meinem körperlichen Zusammenbruch. Das alles hat mich nicht im geringsten gestört. Der Körper existierte praktisch für mich nicht. Tag und Nacht arbeitete ich und lebte in großen und weltweiten Konzeptionen. Es hieß, vorsichtig im Kleinen wie im Großen den Wegen nachzutasten, die die göttliche Vorsehung zur Verwirklichung der Riesenpläne eröffnete. Weil alles so waghalsig und weltfremd schien, was mir als Ideal vorschwebte, war ich gezwungen, es als Geheimnis still im Herzen zu tragen. Nur da und dort eröffnete ich bei Gelegenheit, was ich in mir trug, und zog den Schleier ein wenig von meiner Welt hinweg. Bei allen Unternehmungen kam es mir niemals auf Erfolg an. Die Sicherheit in Kopf und Herz, an Verwirklichung einer göttlichen Planung zu arbeiten, genügte mir allezeit. Sie ist nie, sie ist auch heute nicht im Geringsten in Erschütterung geraten. Daher die souveräne Ruhe mitten im größten Sturmgewitter. In Engers hielt ich Kurs auf Kurs, und dadurch ist eigentlich die Bewegung geworden.”
Essen 18. Juli 2002, P. Franz Joh. Brügger
12.07.2002
Nach einer längeren Periode intensiver Arbeit kann ich jetzt so richtig durchatmen. Ich kann noch keinen Urlaub machen. Doch während die anderen Urlaub nehmen, gibt es für mich weniger Arbeit. Ich danke dafür, dass ich genug Kraft hatte, die viele Arbeit zu bewältigen. Ich danke für das Durchatmen, das nun möglich ist.
12.07.2002
Am Sonntag wird ein Neffe gefirmt, und mich hat er gefragt, ob ich Firmpate sein möchte. Ich habe gerne zugesagt. Wenn ich ihm dann am Sonntag während der Firmung meine Hand auf die Schulter legen werde, soll der Heilige Geist auf ihn herab kommen und ihn erfüllen. Ich wünsche dem jungen Mann sehr, dass er aus dieser Kraft seinen richtigen Lebensweg findet.
12.07.2002
Unser Tochter hat von einer Uni die Zusage für ein Studiensemester bekommen, obwohl dort es bisher aufgrund einer Studienbeschränkung nur schwer möglich gewesen wäre. Sie war ganz außer sich vor Freude.
12.07.2002
In der letzten Zeit kommen sehr unangenehme Nachrichten über die Kirche, besonders über Fehltritte und Fehlverhalten von Priestern, was dem Image der Kirche sehr schadet. Ich weiß nicht, was das bedeutet und wie das zu deuten ist. Es handelt sich meist um ein Verhalten, das unentschuldbar ist. Ich stehe etwas ratlos davor und sage mir: Das sind nun wirklich keine Spuren, die Gott in der Welt hinterlassen will.
12.07.2002
Beim Durchblättern der Spurensuche hier im Internet fiel mir ein Zeugnis von Prof. Eugen Biser ein, das in dem Buch von Andreas Schaller, Gott brach sein Schweigen, ein Gespräch mit Eugen Biser, München 1999 veröffentlich ist. Es geht um das ungewöhnliche Ereignis des Mauerfalls in Berlin. Für uns Christen in Deutschland dürfte es sehr wichtig sein, dieses Ereignis auch im Sinne der Spurensuche auf Gottes Wirken in unserer Geschichte hin durchsichtig zu machen. Ich bringe es gerne seit dem Moskauer Vertrag vom 12. September 1990, der Deutschland die volle Souverenität und Einheit ermöglichte, auf den Punkt: Gott hat sich unseres Volkes nach dem Elend des Zweiten Weltkrieges noch einmal neu erbarmt und uns an den Tisch der freien Völker geholt.
Essen 1.7.2001 F. J. Brügger
“Wer oder was verhindert Ihrer Meinung nach, dass die Liebe Gottes in der Welt zum Vorschein kommt?
Da gibt es im breiten Panorama der Weltstrukturen einen Sog zum Immanentismus, zu einer rein innerweltlichen Sichtweise hin, die weithin dominiert. Man versucht alles in eigene Regie zu nehmen, man erwartet nichts mehr von oben. Ich denke dabei an die Wende von 1989. Dass wir da mit einem Eingreifen Gottes in unsere Zeitgeschichte konfrontiert waren, hat bisher kaum jemand zu denken gewagt. Das ist offensichtlich eine auch für Theologen fast unvollziehbare Vorstellung; um so seltsamer, als ja das Judentum genau von dieser Vorstellung ausgeht. Der Auszug aus Ägypten ist stets als ein Eingriff Gottes in die Entstehungsgeschichte Israels interpretiert worden. Dadurch hat Israel zu seiner religiösen Identität gefunden. Aber nach dem Bericht der Bibel ist das keineswegs ein unblutiges Geschehen gewesen, nein, Roß und Reiter sanken ins Meer. Beim freiheitlichen Aufbruch von 1989 geschah jedoch etwas, das in der Weltgeschichte einzigartig dasteht: eine Zäsur, die an Tiefgang und Folgen selbst die der französischen Revolution übertrifft, die jedoch in eklatantem Gegensatz zu dieser mit ihren Hekatomben von Toten als “sanfte Revolution” in das Gedächtnis der Menschheit einging. Da alle menschlichen Initiativen, wie die Friedensgebete und Massendemonstrationen, dafür keine ausreichende Erklärung ergeben, bleibt für mich nur die Annahme, daß der Eingriff einer transzendentalen Geschichtsmacht zu diesem folgenschweren Umschwung verhalf.
Sahen Sie damals Gott am Werke?
Ja, unbedingt. Aber niemand wagt zu denken, daß es ein Eingreifen Gottes war, obwohl der Begriff der “sanften Revolution” nach einer religiösen Deutung geradezu schreit. Für mich ist Jesus selbst, der sich durch seinen Eingriff in das Gottesbild der Menschheit als der größte Revolutionär ihrer Geschichte erwies, der Prototyp eines sanften Revolutionärs. Das war und ist für mich der Anlass, das Ereignis von 1989 in einem Analogieverhältnis zu seiner Großtat zu sehen.” Eugen Biser, a.a.O. S. 77
24.06.2002
Aus einer Berufsschule: Was uns glücklich macht – und was uns belastet.
• Mich hat es glücklich gemacht, meine Familie wieder zu sehen und mit ihnen Geburtstag zu feiern.
• Mein Freund und seine bloße Anwesenheit hat mich sehr glücklich gemacht. Ebenso die Hochzeit einer Arbeitskollegin, zu der ich war.
• Es ist nicht alles nur schön: So belasten mich die Ignoranz und des Desinteresse der Eltern meines Freunde so sehr, dass ich das sogar körperlich merke.
• Ich war beim Angeln. Wir haben 9 Forellen und ein 22 Pfund schweren Zander sowie 2 Aale gefangen. Das war eine gute Begegnung mit der Natur.
• Ich werde mit meinen Eltern und vielen Freunden in Urlaub fahren. Darauf freue ich mich sehr.
• Zwei meiner besten Kumpels haben gestern ihre Freundinnen verloren und sind wieder solo. Die beiden haben sich bei mir ausgeweint. Ich freue mich, dass ich ihnen damit helfen konnte.
• In der letzten Woche habe ich viele Bewerbungen abgeschickt, aber die meisten sind zurückgekommen. Jetzt habe ich Angst, nach meiner Ausbildung keinen Arbeitsplatz zu finden. Meistens überlege ich, ob ich noch einen anderen Beruf ausüben könnte.
• In den letzten Tages hat mich gar nichts glücklich gemacht. Alles hat mich eher belastet: meine Arbeit, die Kollegin, mein Chef, meine Freunde und die Schule.
• Mein Freund hat mir in dieser für mich schwierigen Zeit geholfen, über viele Dinge hinwegzukommen, die mir schwer fallen. Er hat mir geholfen, auch mal an was anderen zu denken und mal zu lachen.
15.06.2002
Gorbatschow war im Zusammenhang mit einer Stiftungsprofessur zu einem Vortrag in Mainz. Dabei bekannt er sich ausdrücklich zu den christlichen Wurzeln Europas. Es war für mich beeindruckend, dass er sich auch nicht scheute, es als von Gott gegeben zu bezeichnen, dass die kleinen Völker in Europa ihren guten Platz haben sollten.
15.06.2002
Unser Pfarrer kam zu spät zum Gottesdienst. Die Gemeinde wartete auf ihn. Er bat die versammelte Gemeinde um Barmherzigkeit. Diese offene Rede ließ die Leute schmunzeln und das Zuspätkommen schnell entschuldigen. Das empfand ich als ein gutes Vorbild, offen etwas zuzugeben und damit den anderen das Verzeihen zu erleichtern.
15.06.2002
In der Schule unserer Kinder hat sich ein Lehrer das Leben genommen. Er war wohl sehr depressiv und hielt seine Situation nicht mehr aus. Eines unserer Kinder kam weinend nach Hause und kam damit nicht zurecht. Die Kinder der Klasse fühlten sich zudem schuldig, weil sie lieber einen Vertretungslehrer wollten. Es war nicht leicht, dem Kind über diese Situation hinweg zu helfen.
15.06.2002
Eines unserer Kinder, das sich bisher in der Schule schwer tat, hat nun gut Fuß gefasst und einige gute Noten nach Hause gebracht. Es war richtig glücklich. Und wir freuen uns als Eltern auch sehr, dass dem Kind eine solche Wendung gelungen ist. Danke!
15.06.2002
Unsere Tochter tut sich zur Zeit schwer mit dem Besuch des Gottesdienstes am Sonntag. Doch die Gemeinschaft ihrer Gruppe erleichtert ihr sichtlich den Kirchgang. An diesem Punkt können wir als Eltern nicht mehr viel tun. Um so froher sind wir darüber, das die Jugendlichen sich gegenseitig unterstützen.
15.06.2002
Ganz gegen meine Gewohnheit erkundigte ich mich heute nach dem Befinden einer Dame, die ich wohl kenne, mit der ich aber nicht sehr vertraut bin. Ich wusste auch nicht, dass sie vor Jahren schwer krank war. Und nun sprudelte es nur so aus ihr heraus – als habe sie auf diese Frage gewartet: Es geht ihr gut, das Blutbild könnte nicht besser sein. Sie habe eine wunderbare Ärztin, die sie so ganz individuell und liebevoll therapiere. Sie sei dem Tod schon so nahe gewesen – und nun geht es ihr wieder gut. Diese Dame brauchte jemand, der sie ihr Glück mitteilen konnte, und ich hatte – nichts ahnend – mich nach ihrem Befinden erkundigt.
War hier nicht wieder Gottes guter Geist am Werk ?
08.06.2002
Bei einer Wallfahrt spürte ich, dass sich ein Mitpilger mir gegenüber sehr kühl verhielt.Da ich die Ursache ahnte, fasste ich mir am folgenden Tag ein Herz und rief ihn an, um die Situation zu klären. Mein Gesprächspartner ließ seinen Emotionen freien Lauf, und eine Ladung Vorwürfe und Unterstellungen ging auf mich nieder. Gegenargumente von mir kamen überhaupt nicht an. Ich führte das Telefonat bewusst mit Blick auf das Marienbild in unserer Wohnung. Nur so konnte ich die Fassung behalten und das Gespräch in versöhnlichem Ton beenden. Doch innerlich wütete der Schmerz in mir und nur durch wiederholtes Aufopfern verebbte er allmählich. “Überall sehen wir deine Spuren …..”
Gottes Spuren in schönen Erlebnissen entdecken macht Freude, doch schwer ist es, wenn sie uns in die Kreuzesnachfolge führen.
08.06.2002
An einem Tag im Mai allein auf dem Kreuzberg bei Medjugorje. Die Abenddämmerung legt sich wie ein grauer Schleier über die Frühlingslandschaft. Die Lautsprecher der Wallfahrtskirche tragen das vielstimmige Gebet und die andachtsvollen Gesänge der zahlreichen Pilger aus der Talebene himmelwärts. Hier berühren sich Himmel und Erde – eine friedvolle Atmosphäre breitet sich über die Natur. Hier ist gut sein – Spuren Gottes fern der Heimat.
29.05.2002
Betrachtung zum Sonntagsevangelium am Dreifaltigkeitssonntag (26.5.)
Eine dreidimensionale Gotteserfahrung
IMAX-Kinos verzeichnen Besucher-Rekorde. Was hier erlebt werden kann, übersteigt alle bisherigen Kinoerfahrungen. Mit einer ausgeklügelten Film- und Tontechnik und einer kugelförmigen Projektionsfläche wird ein dreidimensionales Raumerlebnis vermittelt. “Sie sind mitten drin”, verheißen die Prospekte. Und sie lügen nicht. Bei der Besteigung des Mount Everest stockt den Besuchern wirklich der Atem. Man sieht durch die Brille des Tauchers Fischschwärme direkt auf sich zuschwimmen und wenn der Riesensaurier zum Greifen nahe seinen Rachen aufsperrt, schaltet das Gehirn ab und die Finger krallen sich vor lauter Angst in die Sitzlehnen. Es ist einfach faszinierend, wie unmittelbar und dicht die Zuschauer in das Filmgeschehen hineingezogen werden. Was hier durch 3-D-Technik erlebt werden kann, mag in analoger Weise erahnen lassen, wie kreativ und nah und packend unser Gott ist. Er zeigt sich nämlich keineswegs nur eindimensional als Schöpfergott, der nach der Erschaffung dieser Welt zum teilnahmslosen Zuschauer geworden wäre. Nein, er entfaltet sich und tritt in seinem Sohn aus sich heraus. Das hält Johannes fest, indem er schreibt, dass dieser Gott seinen einzigen Sohn dahingegeben hat, nicht als Nervenkitzel für die Frommen oder einstündige Traumreise für Verliebte, sondern um den Menschen seine befreiende Nähe zu schenken. Dieses Beziehungsangebot des Vaters und des Sohnes ist getragen von der Grundkraft jener Liebe, die als dritte Dimension in Gott die durchdringende Kraft des Heiligen Geistes spürbar macht. Selbst Sünder werden durch sie verwandelt und gepackt und ruhen nicht, bis sie weitererzählt, was sie erfahren haben. Solche dreidimensionalen Gotteserfahrungen werden Sie vergeblich im IMAX suchen. Solche “3-D-Biotope gelebter Christlichkeit” finden sich überall dort, wo Kirche mitten drin dreidimensional zu denken und zu handeln beginnt: Kreativ, wenn es darum geht, neue “Glaubensmilieus” in scheinbar nichtreligiösen Zusammenhängen zu entdecken. Befreiend nah, wo christliche Gemeinden, Gemeinschaften und die neuen geistlichen Bewegungen ihre Lebensräume für Sinnsucher öffnen und sich ihnen persönlich zuwenden. Missionarisch packend, sobald das Jammern über manche Krise der Vision einer Kirche in Deutschland Platz macht, dass sich neue Christen gewinnen lassen. Ob eine solche Gottes- und Kirchenerfahrung nicht faszinierend wäre?
28.05.2002
Heute wurde eine Schulstunde als nicht gelungen bezeichnet, das hat mir mehr weh getan als die beiden ganz gut gelungenen. Was kann ich daraus lernen? Freue ich mich genügend über gelungene Arbeiten?
24.05.2002
Offensichtlich wollte nicht nur ich zum Katholikentag nach Mainz, sondern auch die Vorsehung war damit einverstanden. Mein Auto steht für die Fahrt nach Mainz nicht zur Verfügung, weil es zur Reparatur in der Werkstatt steht. Der Bus ist wegen geringer Beteiligung abgesagt worden. Im Liturgieausschuss erfahre ich dann am Abend, dass mich jemand mitnehmen kann.Sorgt Gott nicht gut für mich ? Ich kann nur immer wieder danken !
23.05.2002
Eigentlich wollte ich den Pfingstsamstag mit Sport beschließen, aber manchmal kommt es anders. Für den Garten brauchte ich noch einige Cocktail- Tomatenpflanzen, so nahm ich das Fahrrad am Morgen, aber am Bauernmarkt war diese Sorte schon ausverkauft. Bei Penny nebenan schienen mir einige Pflanzen etwas vertrocknet. Also schnell ein Hausbesuch am Ende des Dorfes. Dort erhalte ich den totsicheren Tipp: Wenn, dann bei Tengelmann! Der liegt wiederum an einem anderen Ende, etwas den Berg hoch. Jungpflanzen hatte er leider nicht. Beim Heimweg fiel mir der Minimal ein, Ortsausgang Darmstadt, letzter Versuch. Und siehe da, es gab die Tomatenpflanzen. Gekauft, heim mit dem Rad und der Beute, den eigenen Berg hinauf. Damit war die Gymnastik ohne Eintrittskosten beendet, im Garten konnte ich mich weiter “austoben”…
23.05.2002
Ich fühle mich oft im Alltag überlastet. Unser ältester Sohn nimmt nun an einem Tastaturlehrgang teil, d. h. er kommt später aus der Schule. Für mich stellte sich nun zusehends die Frage, wie schaffe ich das, wenn ich ihn an diesem Nachmittag auch noch von der Schule abholen muss. Für mich war das ein weiterer Belastungspunkt, weil unsere jüngste Tochter am gleichen Nachmittag zum Logopäden muss. Nun stellte sich heraus, dass genau an diesem Nachmittag nach der 8. Stunde ein Schulbus fährt. Das war für mich eine wirkliche Spur Gottes, ein Zeichen, dass er Sorge mitträgt.
23.05.2002
Die Glocken läuten zur Maiandacht, es regnet in Strömen. Nur wer schon eine Viertelstunde früher in der Kapelle war, blieb trocken. So wurden wir nicht viele. Aber es war schön. Nachher saßen wir noch zusammen, tranken Maibowle, erzählten und sangen. Die Menschen haben doch die Gottesmutter gern!
23.05.2002
Letzten Samstag war ich eingeladen zum 90. Geburtstag eines entfernten Verwandten, nach Pfungstadt. “Und wenn du kommst, bring auch die hl. Kommunion mit, Papa freut sich,” sagte die Tochter. Als wir mit der kleinen Feier anfangen wollten, kamen auch andere Gäste, sie setzten sich still zu uns. Der Jubilar betete deutlich mit, bei den Liedern erinnerte er sich meistens in der Mitte der Strophe und sang leise. alle waren angetan von seiner Freude. Ich auch.
09.05.2002
In Herbstein im Vogelsberg war ein kleines Fest, 50 Jahre ist der Bildstock der Gottesmutter alt. Gestern noch hat es geregnet, bei der Hinfahrt zur Mittagzeit kam ich durch Regen und Nebel, am Nachmittag aber war es zwar kühl, aber trocken. Und manchmal schaute die Sonne vorbei! Über 100 Leute waren wir. Es ist schön, zu erleben, wie die Initiatoren von damals, die “Alten” “jung” geblieben sind mit einem lebendigen, frohen und gläubigen Herzen. Und es ist schön, mit Menschen aller Generationen eine Maiandacht zu feiern, von 5 bis 85, alles dabei! Kaffee und 40 Kuchen zur Auswahl, das tat anschließend gut!
09.05.2002
Bei meinem ehrenamtlichen Besuchsdienst im Krankenhaus durfte ich schon öfters Gottes Spur entdecken; so auch heute. Mit einer Patientin kam ich sehr schnell ins Gespräch. Dabei stellte sich heraus, dass ich in meiner frühen Kindheit im gleichen Dorf lebte wo sie heute noch wohnt Wahrscheinlich war mein Vater ihr Lehrer. Sie wollte mir für einen kleinen Pflegedienst danken und versprach für mich zu beten. Ich empfahl ihrem Gebet mein Enkel, woraufhin sie mir versicherte, dass Freunde meinten, sie habe einen besonders guten “Draht nach oben”.Und weiter: “Sie sind heute als Engel zu mir geschickt worden”. Wir hatten beide Grund, einander zu danken und ich besonders für Gottes Geist, der mich wieder geführt hat.
03.05.2002
Morgen soll ich bei einer Veranstaltung darstellen, wie wir Schönstätter Antwort geben auf “Zeichen der Zeit”. Ich will dabei als Beispiel die “Spurensuche” vorstellen und werde als Einstieg die Jahresparolenkarte der Familienbewegung nehmen: “Liebe ist stärker, www.spurensuche.info”. Liebe ist stärker, trotz allem Furchtbaren, was in der Welt geschieht, Liebe ist stärker, trotz Erfurt, wo gerade jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, die Trauerfeier stattfindet. Als ich das Internet startete, fiel mir ein Bild aus Erfurt ins Auge, eine selbst gefertigte Karte, die jemand vor dem Rathaus abgelegt hat. Auf rotem Untergrund steht: “Unseren Schmerz in Liebe verwandeln”. Dieses Bild, was es ausdrückt, ist für mich eine Konkretisierung von “Liebe ist stärker”. Ich fühle mich dadurch ermutigt, meinen Beitrag so wie oben geschildert zu gestalten und werde auch das Bild von Erfurt dabei bringen.
03.05.2002
Eine große Freude für mich: mein Sohn mit seiner Frau besuchte mich nach 2 Jahren mal wieder. Es gab ein gutes Gespräch, das viele Unklarheiten und Missverständnisse ausräumte. Beim Abschied sagte er mir die schönen Worte: “Mutti, du bist dir selbst treu geblieben.” Ich sehe darin die Bestätigung, dass mein Weg, der ein Weg des Glaubens ist, von den Kindern respektiert wird. Ích habe die Hoffnung, dass sie auf diesem Glaubensweg weiter gehen.
08.04.2002
Vor einigen Wochen hatte ich zugesagt, an einem Messestand unserer Firma bei einer Messe in Berlin mitzuarbeiten. Der Termin rückte in spürbare Nähe und mir wurde klar, daß ich nicht wirklich bereit war, so viel Zeit (5 Tage) und auch Geld für diese Sache zu investieren. Da wir aber nur mit 4 Personen dabei sein würden, kam ein so kurzfristiges Absagen für mich nicht in Frage. Was mich auch etwas motivierte war die Aussicht, endlich wieder mal nach Berlin zu kommen. Nun ruft mich heute eine der anderen Mitarbeiterinnen an und fragte mich, ob ich damit einverstanden wäre, daß wir das Unternehmen fallen lassen. Bei ihr in der Arbeitsstelle sei jemand krank geworden und sie könne unmöglich jetzt weg. Ich war einfach nur erleichtert und gab mein Einverständnis. Mein spontaner Gedanke dabei war: Gott hatte wirklich ein Einsehen mit mir. Jetzt kann ich meine Aufgaben hier in Ruhe erledigen.
08.04.2002
Eine Nichte von uns, hat vieles versucht, um Kinder zu bekommen. Sie hatte sich abgefunden, dass ihre Ehe wohl kinderlos bleiben werden. Und nun wurde sie aus heiterem Himmel schwanger. Als sie es erfuhr, rief sie sofort alle Bekannten und Verwandten an. Wir freuten uns mit ihr.
08.04.2002
In einer Familiengruppe haben wir die “Spurensuche” miteinander gemacht. Jeder erzählte reihum, was ihn gerade bewegt. Für uns war erstaunlich, dass alle an diesem Abend in irgendeiner Weise die Frage nach der Wahrheit in unserem Leben gestellt haben. Darüber konnten wir dann gut ins Gespräch kommen.
08.04.2002
Mein Mann und ich hatten beschlossen, an einem anstehenden Kurs aus Zeitmangel nicht teilzunehmen. Inzwischen hatten wir ein Gespräch mit einem Pater, auf dessen Urteil wir sehr viel geben. Er meinte, dass unsere Teilnahme unbedingt notwendig sei. Nach vielem Abwägen merkten wir, dass er recht hatte. So machen wir doch mit. Es freute uns, Gottes Spur in diesen Gesprächen zu suchen und zu finden – so haben wir es empfunden.
08.04.2002
Ich war auf der Einführung eines neuen Chefarztes in einem Krankenhaus. In seiner Ansprache brachte er zum Ausdruck, dass er vor schweren Entscheidungen immer an Gott denke und sich danach auch bedanke. Ich war sehr beeindruckt, dass dieser Mann in aller Öffentlichkeit sich so zu seiner Gläubigkeit bekannte.
08.04.2002
In meinem Betrieb ist es manchmal sehr kompliziert. Da werden im Vorstand Neuerungen und Verbesserungen beschlossen, aber die Verwaltung bremst, nur weil etwas geändert wird, obwohl es auch um deren Vorteil geht. Da brauchen alle viel Geduld. Mir ist immer wichtig, dass der Mensch Vorfahrt hat.
08.04.2002
Wir waren mit 45 Kommunionkindern, die am Weißen Sonntag zur Erstkommunion gehen, auf einem Wochenende. Zum Glück hatten wir hervorragendes Wetter, so dass wir viel mit den Kindern auch im Freien unternehmen konnten. Es wurde ein tolles Wochenende, an das sich die Kinder sicher gerne erinnern werden und das den großen Tag noch einmal sehr gut vorbereitet hat.
08.04.2002
Eine Helferin in meiner Praxis hat gekündigt. Das kam aus heiterem Himmel, und ich wusste nicht, woher so schnell ein Ersatz kommen sollte. Da kam eine Frau, die in meiner Praxis als Arzthelferin gelernt hatte, als Patientin. Als ich sie fragte, ob sie nicht wieder einsteigen wolle, sagte sie spontan zu. Ich habe das so richtig als Hilfe von oben erfahren.
08.04.2002
Meine Tochter geht bald zu Firmung. Sie ist in einem Alter, in dem es nicht immer leicht ist, mit ihr zu reden. Um so glücklicher war ich, als ich in der vergangenen Woche ein wirklich gutes Gespräch mit ihr hatte.
08.04.2002
Ich habe von einer Bekannten erfahren, dass ihre Tochter, die jahrelang an einem schweren Krebsleiden litt, wohl als geheilt angesehen werden kann. Die Frau war ganz glücklich. Und ich freute mich mit ihr. Es tut gut, zu erleben, dass am Ende solcher Krankheiten nicht immer der Tod stehen muss, sondern dass es auch Hoffnung auf Gesundheit und Weiterleben möglich ist.
08.04.2002
Als ich vor einigen Tagen mit dem Auto unterwegs war, kam ich in eine ganz gefährliche Situation. Durch große Geistesgegenwart konnte ich gerade noch einen Unfall, der wohl sehr schwer gewesen wäre, verhindert. Danke, dass ich so schnell reagieren konnte.
28.03.2002
In letzter Zeit habe ich mit meinem Gott gehadert. Ich hatte den Eindruck, daß er mich mit meinen (unseren) familiären Problemen alleine läßt. Dann fuhr ich mit meinem Mann zu einem Fortbildungswochenende. Dort bekamen wir von anderen Teilnehmern soviel positive Rückmeldungen und Ermunterungen, daß mir klar wurde: hier zeigt mir Gott ganz deutlich seine Liebe und daß er an unserer Seite steht. Die Unmittelbarkeit und Deutlichkeit der Antwort auf mein “Motzen” hat mich sehr beschäftigt.
28.03.2002
Auf meinem täglichen Weg zur Arbeitsstelle fuhr an einer Fußgängerampel fast täglich F., ein Mitarbeiter im Betrieb eines Freundes, an mir vorbei. Wir grüßten uns immer. Dann sah ich F. wochenlang nicht mehr. Als ich vorletzten Sonntag bei einem Gemeinschaftstag in der Marienpfalz meinen Freund traf, fragte ich ihn nach F. Er sagte mir, dass dieser nach wie vor bei ihm arbeite. Bei diesem Treffen vergaß mein Freund ein Päckchen. Ich nahm es mit, um es ihm am nächsten Tag nach Feierabend zu bringen, was mit einem Umweg und Zeitaufwand verbunden gewesen wäre und mir eigentlich an diesem Tag nicht passte. Deshalb wünschte ich mir von der Gottesmutter, an der Fußgängerampel F. sehen und anhalten zu können. Genau so kam es. F. sah mich, erkannte mein Zeichen und hielt an. Ich konnte ihm das Päckchen mitgeben. Seither sind schon wieder einige Tage vergangen und F. ist mir bis heute nicht mehr begegnet.
Spuren aus der Berufsschule auf die Fragen:
• Was hat mich in den letzten Tagen besonders glücklich gemacht?
• Was hat mich belastet?
• Was habe ich besonders intensiv erlebt?
• Dank – Bitte – Erlebnis und Deutung:
24.03.2002
Glücklich gemacht hat mich eigentlich recht wenig, aber ich bin so glücklich, dass ich meine Freunde und meine Familie habe.
Belastet hat mich nichts, denn ich nehme alles, wie es kommt (wenn es geht).
Das einzige, was ich intensiv erlebt habe und immer erleben werde, ist die Liebe von meinen Freunden, die ganz herzliche Wärme.
(Grundstufe, Gärtner)
24.03.2002
Bei mir ist alles o.k. Zwar musste ich auch viel schreiben und lernen. Ich konnte aber auch ausruhen und viel mit meinen Eltern unternehmen. Ich war sehr oft im Internet und habe mit Freunden gemailt.
Ich fahre seit ein paar Wochen mit meinem Freund mit dem Motorrad mit. Das macht Spaß.
Schwer war, dass ich vor einem Monat die Weisheitszähne heraus operiert bekam. Das war sehr schmerzhaft. Ich musste mehrere Narkosen bekommen.
(Grundstufe)
24.03.2002
Seit 1.2.2001 habe ich eine eigene Wohnung!
Schwer sind zwei Dinge: Mein Bruder ist von der Schule gegangen. Und mein Freund hat seinen Arbeitsplatz gekündigt.
(Floristenklasse)
24.03.2002
Ich bin froh, dass wir diese Wochen mit vielen Klassenarbeiten gut überstanden haben.
Mein Freund und ich haben uns in dieser Woche besonders gut verstanden und haben viel zusammen unternommen.
Ich habe endlich wieder einmal etwas mit meiner Mutter unternommen, da sie Urlaub hat und ich Schule. Sonst haben wir nie Zeit füreinander.
(Klasse Restaurantfachleute)
24.03.2002
Darüber freue ich mich besonders und danke: Liebe, Freunde, Familie, Familienfeste, Urlaub, Schule, Tiere, Klassenfahrten, Erlebnisse mit Partner.
Das ist schwer: Tod, Trennungen bei Freundschaften, Krankheiten, manchmal Prüfungen.
(Floristenklasse)
24.03.2002
Darüber bin ich glücklich: Ich darf wieder der “Grufti-Abend” in der “Krone” besuchen. Da mein Tinnitus fast verheilt ist, kann ich wieder tanzen und zur Bandprobe gehen. Meine Gespräche mit Kevin und Lukas. Musik. Ausrasten auf einem Konzert.
Belastend ist: ein Gespräch mit meinem Freund. Zukunftsangst. Einsamkeit und innere Leere und das Fehlen einer Beziehung.
Besonders intensiv hatte ich das Buch “Und die Eselin sah den Engel” von Nick Cave empfunden.
(Klasse Restaurantfachleute)
24.03.2002
Das ist schön: Erste große Liebe, Geburtstage, Eltern und Geschwister, Freundschaften, Tiere, neue Bekanntschaften zu machen, Erlebnisse mit dem Partner (auch wenn sie mal nicht so gut sind), Firmung.
Das fällt schwer: Todesfälle in der Familie, Trennung von Freundschaften, Prüfungen
(Floristenklasse)
24.03.2002
Positiv: dass ich mit meiner Freundin ganz viel Zeit verbracht habe, dass ich diese Woche 2 ? Monate mit meiner Freundin zusammen bin, dass mir meine Freundin die Kraft gibt, die Schule durchzustehen.
Negativ: Arbeit, obwohl wir Berufsschule haben. Ich bin noch sehr müde, weil ich in der letzten Woche Frühdienst von 6-15 Uhr hatte.
(Klasse Restaurantfachleute)
24.03.2002
Das hat mich glücklich gemacht: Sommer und Pfingsten 1995, Zivildienst, der Urlaub 1993 und anschließende Briefkontakte.
(Floristenklasse)
24.03.2002
Das hat mich glücklich gemacht. Meine erste Liebe – mein erster Schultag – meine Kommunion – unser Familientreffen 1995.
Das hat mich belastete: Schwere Trennung nach langjähriger Beziehung – Trennung von meiner Katze – Schulabschluss – mein 16. Und 21. Geburtstag – ein großer Streit in der Clique und die dadurch kurzfristige Einsamkeit – Schwangerschaft der Schwester – Zwischenprüfung – Krankheit der Mutter – Arbeitszeit und Kündigung – Unfall 2001.
(Floristenklasse)
24.03.2002
Positiv erlebe ich: gutes Feiern und Partys, Spaß haben, einfach das Leben genießen.
Negativ ist der Stress auf der Arbeit.
(Klasse Restaurantfachleute)
21.03.2002
Heute hatte ich Gelegenheit, eine Schule für Behinderte zu besuchen. Es ist eine Erfahrung ganz eigener Art, Kinder und Jugendliche zu erleben, die meist völlig ungebremst, ja hemmungslos auch mit Fremden Kontakt aufnehmen. Sie nehmen einem an der Hand, fallen einem u.U. gleich darauf um den Hals und wollen sich mit einem beschäftigen. Ein wenig von dieser Offenheit würde ich mir auch für mich selbst und für die Menschen wünschen, mit denen ich sonst zu tun habe. Ich konnte einiges von diesen Kindern und Jugendlichen lernen.
21.03.2002
Als heute eine Frau mit mir sprechen wollte, hatte ich leider keine Zeit und musste sie auf später vertrösten. Die Enttäuschung war ihr aufs Gesicht geschrieben. Ich hatte danach ein ganz schlechtes Gefühl. Ich habe sie dann in einem kurzen Gebet Gott anvertraut.
21.03.2002
Eines unserer erwachsenen Kinder hatte Kummer an seiner Arbeitsstelle. Es war einfach zu viel zu tun, was mit einer deftigen Erkältung nicht zu schaffen war. Ich glaube, durch einige gute Worte konnte ich die Situation etwas erträglicher machen. Danke, dass ich diese Worte finden konnte.
21.03.2002
Gestern habe ich ein Osterlamm gebacken. Ich wußte schon, dass mein Mann und die Kinder sich freuen werden, wenn sie den Duft im Haus riechen. Das war auch wirklich so. Dadurch ist bei mir Ostern schon ein wenig näher gerückt. Jetzt vor Beginn der Karwoche war das für mich ein schönes Zeichen.
20.03.2002
Spur-Suche! In einer fremden Großstadt im Feierabendverkehr den Weg zum Krankenhaus finden. Ampeln, – Rückstau – einordnen – abbiegen – , Vater, zeig die richtige Spur! Es geht reibungslos, ohne Verfahren, sogar ein (!) Parkplatz ist noch frei. Dann das riesige Klinikgebäude. Wo ist die Patientin zu finden? Aufzüge – Stockwerke – Gänge – Zimmernummern. Über die Intensiv-, dann die Überwachungsstation endlich zum Pflegebereich, – die richtige Zimmertür. Auf dem Weg dorthin nur freundliche Menschen, die bereitwillig Auskunft geben. Sogar ein Begleiter findet sich. Das war eine ganz positive Erfahrung von Spuren-Suche. Danke!
20.03.2002
Als mich der Arzt nach einem Sportunfall für über 2 Wochen krank schrieb, dachte ich mir: “Was soll das?” Nachher war ich dankbar, denn die Zeit war unheimlich gefüllt. Einige Ecken meiner Wohnung sehen jetzt anders aus. Ich konnte viel lesen und schreiben. Außerdem hatte ich genau in dieser Zeit Besuch und also Rundumversorgung…
20.03.2002
Letzte Nacht blieb ich wieder an einem Computerspiel hängen. Es ist schön, zu gewinnen, aber nachher hat man ein fades Gefühl: Verlorene Zeit! Nur gut, dass der Videorekorder kaputt ist… Fastenzeit!?
20.03.2002
Wir als Ehepaar, machten eine Tageswanderung bei herrlichem Sonnenschein, um auch unsere Ehe zu pflegen. Schon zu Hause überlegte ich krampfhaft wie der Rückweg verändert werden könnte, doch mir fiel nichts ein. Durch Gottes Fügung haben wir uns auf dem Rückweg verlaufen. Durch diese Tatsache kam es zu einem sehr positivem Paargespräch. Wir danken Gott dafür.
11.03.2002
Wir waren auf der Geburtsfeier einer Freundin. Wir trafen viele alte Bekannte wieder. Es machte große Freude, mit ihnen über alte (und neue) Zeiten zu sprechen. Wir spürten so richtig, wie wir an dem Beziehungsnetz, in dem wir leben, knüpfen konnten. Danke, dass wir Freunde haben.
11.03.2002
Mein Mann und ich wollten zu einem Wochenende wegfahren und die Kinder sollten mitfahren. Es gab ein Problem: An dem Abend, an dem wir wegfahren sollten, gab es in unserer Stadt noch ein Fußballspiel, zu dem unser Ältester unbedingt hinwollte. Zusätzliches Problem: Wir haben ihm zu Weihnachten eine Dauerkarte für alle Heimspiele geschenkt. Da ergab es sich, dass ich mit jemand anderem bereits zum Tagungsort fahren konnte. Mein Mann blieb zu Hause, unser Sohn konnte zum Spiel, und die beiden kamen am nächsten Morgen nach. Diese Lösung hat eine Menge Ärger verhindert, worüber ich sehr froh war.
11.03.2002
Wir hatten ein wichtiges Gespräch mit der Bank. Durch Missverständnisse kam ein Termin nicht zustande. Für den neuen Termin wurden zunächst nicht alle Beteiligten informiert. Zum Glück konnten doch noch alle zusammengerufen werden, so dass ein wichtiges Gespräch zustande kam. Geld ist ja so profan – aber es gehört auch zum Leben – und darum auch zur Spurensuche!
11.03.2002
Ich wurde zum 60. Geburtstag meines Chefs eingeladen. Ich fürchtete, einen Abend mit Smalltalk verbringen zu müssen. Doch es kam ganz anders. Als ich dem Chef gratulierte, wurden kurz einige wichtige Stichworte gewechselt, aus denen ein guten und intensives Gespräch entstand. So können manchmal ganz ungeliebte Gelegenheiten doch zu einem kleinen Ereignis werden.
11.03.2002
Ich war zu Besuch in einer Gruppe von Kommunionkindern. Es war für mich erstaunlich, wie ernsthaft und zugleich froh die Kinder bei der Geschichte vom Barmherzigen Vater und Verlorenen Sohn mitarbeiteten. Sie saßen da, und dachten – mit großen Kulleraugen – nach, was das alles bedeutete. Mir wurde wieder einmal deutlich, wie unverbraucht und offen Kinder auf den Glauben zugehen können.
11.03.2002
Wir haben in unserer Familiengruppe über die Spurensuche gesprochen. Wir wollen uns gegenseitig einmal in der Woche über Telefon daran erinnern, damit wir den lebendigen Gott im Gewühle des Alltag nicht vergessen.
11.03.2002
Spuren der Liebe Gottes finde ich immer wieder im ganz Alltäglichen: Mein Staubsauger war überraschend kaputt gegangen und im Geschäft wurde ein Markengerät günstig angeboten. Ich entschloss mich nach langem Zögern zum Kauf und erwischte das letzte Gerät – zum noch einmal reduzierten Preis. Auf dem Heimweg stand eine Dame am Straßenrand und wartete offensichtlich auf eine Mitfahrgelegenheit. Sie hatte eine Hand in Gips. Ich hielt an und sie erkannte mich sofort, ich aber nicht sie. Sie war früher Sekretärin im Büro meines Mannes. Sie lebt allein und war überglücklich, von mir mitgenommen zu werden und über die vergangene Zeit sprechen zu können. Ich habe schon oft jemanden nach Hause gefahren, hatte aber noch nie Gelegenheit, damit eine solche Freude zu machen. Ich fühlte: wir beide waren Gottes Spur gefolgt. Danke für diese Chance !
03.03.2002
Endlich hatte ich heute wieder einmal Gelegenheit und Zeit, mit meinem Mann einen längeren Sonntagsspaziergang zu machen. Es war strahlender Sonnenschein. Wir gingen in ein Kaffee – schließlich gehören die Sonntage nicht zur Fastenzeit – und machten dann einen Spaziergang durch den Wald. Wir hatten zwei Stunden Zeit zum Erzählen. Es war einfach schön. Danke dafür!
03.03.2002
Im Moment habe ich viele Probleme, die nicht einfach zu lösen sind. Als ich heute in den Gottesdienst ging, habe ich Gott bei der Gabenbereitung alle diese Probleme anvertraut und vorgetragen. Ich hatte das Gefühl, dass ich gehört wurde und dass ER meine Last ein wenig abgenommen hat.
03.03.2002
Einige aus meiner früheren Schulklasse wollten wieder einmal ein Treffen organisieren. Nun habe ich einen Klassenkamerad telefonisch erreicht, von dem ich schon zwanzig Jahre nichts mehr gehört hatte. Ihm ging es unter verschiedenen Gesichtspunkten sehr schlecht. Mir wurde im Laufe des Telefonates deutlich, wie gut es mir selbst geht. Dafür möchte ich mich bedanken.
03.03.2002
Nach langen Jahren Kindererziehung habe ich mich nun daran gemacht, meine Doktorarbeit fertig zu schreiben. Endlich konnte ich mich dazu entschließen. Jetzt bin ich überrascht und erfreut, wie leicht es mir in dieser Woche von der Hand ging. Zusätzlich bekam ich dadurch eine Hilfe, dass meine Schwester zwei Mal in der Woche zu mir kommt, um mir im Haushalt und mit den Kindern zu helfen. Ich bin froh und dankbar, wie sich alles so ineinander fügt.
25.02.2002
Heute rief ich ein befreundetes Ehepaar an. Die Frau war am Telefon. Nach meiner Frage, wie es gehe, meinte sie: “Ganz gut!” Doch wurde deutlich, dass nicht alles nur gut war. Sie erzählte, sie musste lange Zeit liegen, weil sie Nachwuchs bekommt. Doch der Anlass für die Übelkeit war ein hoch erfreulicher. Auf diese freudige Nachricht konnte sie noch eins draufsetzen: “Wir bekommen Zwillinge!” Wir freuten uns gemeinsam am Telefon. Und dann erzählte ich es gleich meiner Frau, mit der das Freuen weiterging. Danke für das neue Leben. Danke dafür, dass Menschen dieses Leben mit so viel Liebe annehmen.
25.02.2002
Neues Leben und Tod liegen manchmal so nahe beieinander. Ich bekam eine Mail mit der Nachricht über den Tod des Vaters eines Freundes. Der Vater musste längere Zeit Leid auf sich nehmen, so dass der Tod nun eine Erlösung war. “Herr, gib ihm die ewige Ruhe!”
25.02.2002
Wir hatten Hochzeitstag. Da bekamen wir einen Brief, in dem ein Bekannter uns wünschte: “Gottes Segen für Sie beide und für Ihren Liebesbund!” Das hatten wir von dem Briefschreiber so nicht erwartet. Um so mehr freuten wir uns darüber, denn so genau verstehen wir unsere Ehe und die vielen Jahre, in denen wir schon zusammen sind.
25.02.2002
Als meine Freundin spontan zusagte, mir einen Tag in unserem Zentrum zu helfen,war ich ganz überrascht,ich hatte nicht damit gerechnet. Wir hatten einen guten Arbeitstag, der uns beiden viel Freude gemacht hat. Herzlichen Dank für diese Erfahrung.
25.02.2002
Am Wochenende trafen sich 13 Familien zu einer Tagung, dabei durften sie die geglückten Beziehungen untereinander erfahren. Außerdem erzählten die Teilnehmer von ihren Erlebnissen, wo sie Gottes-Spuren im Alltag erfahren haben.
25.02.2002
Am Aschmittwoch kam ich im Seniorentreff mit vielen Frauen ins Gespräch, dabei durfte ich die Dankbarkeit der Senioren erfahren. Diesen Dank möchte ich weitergeben an Gott.
25.02.2002
Ein Geburtstagsgeschenk für meine Schwiegermutter sollte am Rosenmontag eingelöst werden. Nach der Terminabstimmung am frühen Vormittag, sollte der Ausflug am Nachmittag beginnen und mit einem rustikalen Abendessen enden. Kurz vor dem Start-Termin rief die Schwiegermutter an, dass Ihr nicht wohl sei und wir den Ausflug verschieben sollten. Unser Auto stand schon zur Abfahrt vor unserem Haus bereit. Als ich zum Auto ging sah, ich zu meinem Erstaunen einen platten Reifen. Da macht man sich schon seine Gedanken.
25.02.2002
Seine Spur drängt sich mir in der letzten Zeit geradezu auf: Geh’ zu B., sie ist schwer krank und wird bald sterben; du kannst mit ihr beten. Ein anderes Mal wieder: Die Tochter von B. braucht Hilfe; geh’ zu ihr! B. ist nicht mehr ansprechbar. Am nächsten Tag ein Anruf dort: B. ist heute um 8,00 Uhr gestorben! Ich habe keine Ruhe und gehe zur Tochter und kann ihr bei den Überlegungen die Beerdigung betreffend ratend helfen. P.hat auf meine Bitte hin bei der Trauerfeier gesprochen. Er war sehr gut. Ich rief ihn an und sagte es ihm. Das hat ihm sehr gut getan. Dies alles tat ich, weil es mich dazu drängte. In diesem “Es” finde ich Gottes Spur in meinem Leben. Ich bin glücklich, diese Spur so deutlich zu erfahren, um ihr folgen zu können. Danke !
01.02.2002
Schon seit einiger Zeit trage ich mich mit dem Gedanken, meine Arbeitsstelle zu wechseln. Nachdem ich an einem Morgen etliche Telefonate mit möglichen Arbeitgebern geführt hatte, legte ich irgendwann frustriert den Hörer auf. Jeder hatte das Gleiche gesagt: in diesem Jahr sei keine Stelle neu zu besetzen. Da fiel mein Blick auf das Kalenderblatt an der Wand. Dort steht ein Spruch von J. Kentenich: “Gott wird in seiner Allmacht schon die Wege finden, mich dahin zu führen, wo er mich haben will!” Einerseits beruhigte mich dieses Wort, weil ich dachte: stimmt, der liebe Gott kann ja auch ‘mal etwas für mich tun. Andererseits beunruhigte mich das Ende “wohin Er mich haben will”. Ich denke nämlich in meiner angelegenheit: Gott soll gefälligst meine Wünsche und Pläne unterstützen – und nicht umgekehrt.
Guter Gott, mache mich doch etwas gelassener und dankbar für das, was ich habe. Du wirst mir schon zur rechten Zeit zeigen, wohin Du mich haben willst. Du weißt auch, wohin ich will. Vielleicht lässt sich ja ein Kompromiss finden…
01.02.2002
Ich warte seit Tagen dringend auf ein Paket. Ich habe ein Geburtstagsgeschenk bestellt. Doch nun ist der Geburtstag da, nicht aber das Geschenk. Es ist eine ganz eigene Empfindung, tagelang vom Gefühl des Wartens beherrscht zu werden. Ich musste in den Satz denken: “Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir, o Gott.” Genau so ist es. Von einer Unruhe und einem Warten gehen wir zum nächsten. Immer warten wir auf irgend etwas und müssen uns oft in Geduld üben. Vielleicht gibt es diese Erfahrungen, damit wir ab und zu an jenen Satz denken.
01.02.2002
Ich habe in diesen Tagen mit jemandem ein Gespräch über die “Spurensuche” nach dem Gott des Lebens gehabt. Der Mann sagte zu mir: “Gott im Alltag zu finden, ist wohl eine Illusion, die ich mir nur einreden kann. Schön, wenn du daran glauben kannst.” Mir wurde klar, dass es auch ein Geschenk ist, hinter der einen oder anderen Sache oder hinter einer Begegnung Gottes Nähe ahnen und spüren zu dürfen.
01.02.2002
In den Anlagen hinter unserem Haus haben Arbeiter Sträucher und Bäume so geschnitten, dass plötzlich wieder die Sicht bis zu einem Fußgängerweg frei ist. Ausmisten, das Alte wegschneiden, wieder freie Sicht bekommen. Eine Sehnsucht in diesen Tagen, in denen die Tage wieder länger werden und überraschend 18 Grad Wärme für Anfang Februar gemeldet ist. Es ist für mich ein Bild, sich immer wieder neu zu mehr Leben aufzumachen.
01.02.2002
Ein Urlaub steht vor der Tür. Endlich einmal für einige Tage ausspannen, nachdem es mehrere Monate, einschließlich Weihnachten, rund ging. Urlaub, mit nackten Füßen durch den Sand laufen, das Bild vor sich sehen, das so oft für die “Spurensuche” vor uns steht. Danke!
01.02.2002
Ich danke Gott,für die gelungene Familienfeier, besonders, daß ich mich mit meiner Schwiegertochter gut unterhalten konnte.
01.02.2002
Zufrieden bin ich heute, daß mein Bitten und Flehen vom Himmel erhört worden ist. Einiges ist heute positiv gelaufen. Ein Dank an den Himmel, daß Vertrauen und Hoffen nicht unerhört bleibt, denn die Liebe ist stärker.
25.01.2002
Auf dem Parkplatz von Ikea. Ich hatte gerade das 2m lange Billy-Regal in meinem kleinen Kombi verstaut, als mich eine junge Frau bat, ihr beim Beladen behilflich zu sein. Ich staunte nicht schlecht, als ich sah, dass sie zwei große Billy-Bücher-Regale in ihrem alten VW-Polo transportieren wollte. Mit einiger Mühe gelang es, die schwergwichtigen Pakete unterzubringen. Zwischen den Bücherregalen und dem Lenkrad war nur knapp 1 cm Spielraum. Ich wies die Frau besorgt darauf hin und bemerkte, dass bei der nächsten Kurve die Pakete verrücken und womöglich das Lenkrad blockieren könnten. Daraufhin zeigte sie mit der Hand zum Eingang des Möbelhauses, wo eine ältere Dame mit drei kleineren Paketen wartete und meinte lachend: “Es geht alles in Ordnung. Ich hab’ ja meine Mutter dabei, und die hält alles fest!”. Auf der Heimfahrt ging mir immer wieder dieser Satz durch den Kopf. So vertauensvoll und sorglos wie diese junge Frau würde ich auch gerne den großen und kleinen Problemen meines Lebens begegnen. Ich kann zu mir sagen:
“Ich habe ja meine Mutter Maria dabei, und die hält alles fest!”
25.01.2002
Auf einer Tagung sprach mich eine Frau an und klagte, dass das Gebet bei Schwierigkeiten mit ihrem Sohn nicht helfen würde. Direkt im Anschluss an diese Bemerkung feierten wir die Hl. Messe und das Evangelium über das Sterben des Herrn wurde verlesen. Plötzlich kamen mir die Gedanken, dass die Schächer rechts und links neben Jesus beides Verbrecher waren. Der Unterschied darin lag: Der eine forderte die Macht von Jesus heraus und sagte: “Wenn Du der Messias bist, dann zeige mir was Du kannst und hole mich aus dieser unangenehmen Situation -aber ein bisschen schnell!” Der andere glaubte auch an die Macht Jesu, aber er bat demütig: “Ich weiß, dass ich nicht unschuldig bin an meiner Situation, aber wenn Du willst, errette mich!” -und er wurde erhört.
Herr, gib uns Geduld, wenn wir es nicht erwarten können von unseren schwierigen Situationen erlöst zu werden und lass uns erkennen, was wir daraus lernen sollen und schenke uns die Überzeugung, dass Du es gut mit uns meinst.
25.01.2002
Das Bild der “Pilgernden Gottesmutter”, viele nennen es “Pilgerheiligtum”, hat sich mir heute als Spur des Dreifaltigen Gottes offenbart: Der Dreifaltige Gott hat durch die Erwählung der Gottesmutter die Welt heil gemacht. Danke, dass mir dies von neuem bewußt geworden ist. Das Bild ist mir dadurch noch kostbarer.
25.01.2002
In den letzten Tagen, ging es mir gesundheitlich nicht so gut (Grippe). Als mein Mann am Freitag zum Einkaufen fuhr dachte ich, wenn er mir doch einen Blumenstrauß mitbringen würde. Leider brachte er keinen. Kurze Zeit später läutete es an der Haustüre und eine meiner Mitarbeiterinnen stand mit einem Rosenstrauß vor mir. Ich freute mich sehr darüber.
25.01.2002
Ein Text aus dem Buch von Pater Josef Kentenich (Am Montagabend Band 20) macht mir wieder neuen Mut für den Alltag. Ich nahm dieses Buch zur Hand und in diesem zufälling gelesenen Text fand ich die Spur Gottes die mir weiterhilft.
25.01.2002
Heute trafen sich Vertreter der Religionen und Konfessionen in Assisi zum Friedensgebet, zu dem der Papst aufgerufen hatte. Viele sind dem Ruf gefolgt. Den Spuren der Gewalt ist damit eine eindrucksvolle Spur des Friedenswillen entgegengesetzt. Danke!
25.01.2002
Man hat “Gotteskrieger” zum Unwort des Jahres 2001 gewählt. Begründung: Keine Religion dürfe im Namen Gottes Menschen zu Kriegern gegen Menschen machen. Das sei ein Widerspruch. Wie wahr! Die Spuren es Unheils seit dem 11. September ziehen sich bis in dieses Jahr hinein. Ich möchte Spuren des Heils dagegensetzen, auch wenn meine Spuren klein sind und in keiner Tagesschau erscheinen.
25.01.2002
Über 70.000 Unterschriften für den Schutz der Embryonen wurden an die Fraktionsvorsitzenden der Parteien in Berlin übergeben. Die Vorsitzenden sagten den Überbringern gute und ermutigende Wortes des Dankes. In der kommenden Wochen wird der Bundestag abstimmen, ob embryonale Stammzellen importiert werden würfen. Eine neue Spur des Tötens menschlichen Lebens kommt in Sicht, allerdings eine, die man nicht so deutlich sieht wie eingestürzte Wolkenkratzer. Aber diesen Vergleich werden wohl viele nicht anerkennen.
11.01.2002
Heute haben wir einen Heimtrainer in Form eines Fahrrades gekauft. Zwei unserer Kinder wollten unbedingt ein solches Gerät. Sie meinten, nicht zuletzt auch im Blick auf die Kosten, ein solches Gerät tue auch uns sehr gut. Das war zwar lustig gemeint. Aber eigentlich haben sie recht. Uns ist der Körper und seine Gesundheit als Geschenk von Gott gegeben. Ich tue für den meinen viel zu wenig. Mal sehen, wie weit die guten Vorsätze reichen.
11.01.2002
In einem Gespräch mit unserem Sohn hat sich einiges geklärt. Wir danken für die Spuren Gottes.
11.01.2002
Ein Lehrer erzählte mir heute, dass in einer Klasse von über 20 Schülerinnen und Schülern nur drei seien, die aus geordneten Familien kommen. Er meinte, in einer solchen Klasse sei Unterricht eigentlich nicht möglich, weil die verhaltensgestörten Kinder den Ton angeben. Er meinte, vor allem müsse etwas für die Familien getan werden. Das hat mich in meinem ehrenamtlichen Engagement für Familien bestärkt.
11.01.2002
Es ist nicht einfach, im ganz gewöhnlichen Alltag Gottes Spur zu erkennen.Da ruft mich Gott heute zum Beten – wer sonst sollte es gewesen sein! Mit großer Freude konte ich den Rosenkranz beten:
Ich fühlte mich von Gottes Liebe und Zuwendung eingehüllt. Danke!
11.01.2002
Ich traf im Krankenhaus auf eine Frau, die wegen eines Lungenkrebses nicht mehr lange zu leben hat. Ich kam mit ihr ins Gespräch und merkte, dass die Ärzte ihr nicht die Wahrheit sagen. Obwohl sie wohl in relativ kurzes Zeit sterben wird – so erfuhr ich später von einem Verwandten, macht sie sich immer noch die größten Hoffnungen. Mir kam unwillkürlich die Frage: Wie möchte ich, dass die Menschen, besonders die Ärzte, mit mir umgingen, wenn ich in einer solchen Situation wäre? Und mir wurde klar, dass ich die Wahrheit über meinen Zustand wissen wollte, damit ich mich richtig vorbereiten kann. Ich möchte dann Gott alles in die Hände legen. Das kann ich besser, wenn ich weiß, wie es um mich steht.
04.01.2002
Heute bekam ich Informationen, auf die ich schon gewartet hatte. Allerdings hatte ich nicht darauf gehofft, diese Informationen per Fax von einem lieben Menschen zu erhalten, von dem ich schon einige Zeit nichts mehr gehört hatte. Als das Blatt aus dem Fax-Gerät heraus kam, schaute ich drauf und las den Absender. Ich freute mich so sehr, dass ich direkt ein Neujahrs-Fax zurück sandte. Danke!
04.01.2002
Habe mir eine Digital-Kamera gekauft. Als ich die Bilder in den Computer laden wollte, merkte ich, dass mein Word-Programm nicht dazu passt. Nun muss ich Spezialisten fragen. Da meint man, man hätte mit der modernen Technik alles im Griff – aber nichts war’s. Natürlich hängt das mit meinen Unkenntnissen zusammen. Doch ist es auch ein zarter Hinweis, dass die “Alles geht glatt”-Lebensphilosophie nicht funktioniert.
04.01.2002
Mit den Familienmitgliedern sahen wir auf Video den Film “Rendezvous mit Joe Black”: Zu einem reichen Unternehmer kommt vor dem 65.Geburtstag der Tod in der Gestalt eines jungen Mannes. Ein sehr nachdenklich stimmender Film. Und das am 1. Januar. Da kommen schon Gedanken, was alles in diesem Jahr auf einen zukommt, vielleicht auch in einer anderen Gestalt, was ich es vermute. Diese Ungewissheit lässt sich besser aushalten, wenn ich alles in die Hände Gottes gebe.
04.01.2002
Ich wollte zum Einkaufen fahren, musste aber zuerst das Eis von den Scheiben kratzen. Die Straße war spiegelglatt. Plötzlich lag ich mitten auf der Fahrbahn. Es ging so schnell, dass ich nicht einmal mitbekam, wie ich ausrutschte, sondern ich lag einfach da, und hatte mir an Fuß und Bein sehr weh getan. Das war ein solcher Schock, dass ich zunächst zurück ins Haus ging und mich ein wenig umlegen musste. Dann verwöhnte mich mein Mann mit einer Tasse heißen Tee. Die Schmerzen an meinem Bein spürte ich dann schon viel weniger.
02.01.2002
Einiges hat sich in unserer Familie in diesem Jahr verändert. Die Spuren Gottes sind für uns noch nicht klar zu erkennen. Doch wir glauben die “Liebe ist stärker “
Darauf vertrauen wir.
02.01.2002
In der Sylvester-Nacht war ich allein.
Um 24,00 Uhr in der Kirche: hier treffe ich Gleichgesinnte. Herr Pfarrer lädt uns anschließend zu einem Glas Sekt ein; es folgt ein gutes Gespräch.
Facit: Gott zeigte mir, dass ich mich selbst auf den Weg machen muss, um ihn und Freunde zu finden.