Foto: pixabay.com
Styx ist in der griechischen Mythologie der Fluss, der Welt der Lebenden vom Totenreich Hades trennt. Styx ist auch der Name eines preisgekrönten deutschen Spielfilms aus dem Jahre 2018. Ich sah ihn vergangene Woche im Rahmen einer Fortbildung. Es geht um Flucht und Migration und wie sich diese Themen im aktuellen Kino widerspiegeln.
Rieke, eine Notärztin aus Deutschland, erfüllt sich einen Lebenstraum. Von Gibraltar aus macht sie sich allein mit einer Hightech-Segelyacht auf den Weg zur tropischen Insel Ascension im Südatlantik. Der Film zeigt sie zu Beginn bei einem Notfalleinsatz und bei ihren akribischen Vorbereitungen auf Gibraltar. Rieke weiß, was sie tut und auf was sie sich mit der Segeltour einlässt. Sie ist konzentriert, zielstrebig und hochprofessionell, in ihrem Beruf genau so wie als Seglerin. So beginnt die Reise. Alles scheint glatt zu laufen, auch ein Sturm kann sie nicht aufhalten. Doch dann begegnet sie einem leckgeschlagenen und völlig überfüllten Schiff mit afrikanischen Flüchtlingen. Menschen sind schon im Wasser. Es geht um Leben und Tod. Und es ist klar: Auf ihrer kleinen Yacht wird sie die Schiffbrüchigen nicht alle aufnehmen können …
Der Film ist ein intensives Kammerspiel auf See, packend und beklemmend inszeniert. Er bringt auf den Punkt, was auch im Jahr 2019 jeden Tag passiert: Menschen sind auf oft lebensgefährlichen und tödlichen Wegen zu uns unterwegs, weil sie in Europa ihren Lebenstraum leben wollen. Dieser Realität können wir nicht ausweichen, weder durch Wegschauen noch durch das Hochziehen von Grenzen und Mauern.
Aktueller Nachtrag zur Situation im Mittelmeer: Am 29. März 2019 teilt die EU mit, dass der „Einsatz des Schiffsbestands der Operation SOPHIA zeitweise ausgesetzt wird“. Im Klartext: Die Seenotrettung von Flüchtlingen mit Schiffen vor der libyschen Küste im Rahmen der EU-Marinemission wird vorerst gestoppt. Der Ratsvorsitzende der EKD spricht daraufhin von einem moralischen und politischen Versagen Europas auf dem Rücken der Schwächsten.
Die Texte und Bilder dieser Website sind urheberrechtlich geschützt, aber dafür geschrieben, dass Sie von Ihnen weiterverwendet werden. Siehe Infos!
Das Copyright für alle Teile der Website liegt bei den jeweiligen Autorinnen und Autoren und bei www.spurensuche.de und sind urheberrechtlich als Datensammelwerk geschützt.
Wenn Sie Seiten oder Teile für Ihre Website, ihren Pfarrbrief oder anderweitig verwenden, geben Sie bitte immer den Namen der Autorin bzw. des Autors sowie den Namen unserer Website an.
Die an der Seite angegebenen AutorInnen freuen sich, wenn Sie einen kurzen Kommentar oder eine Information schreiben.
Downloads und Kopien sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet.
vom 02. 2015 bis 12. 2022 hatten wir
987.651 Besucher, die
2.164.067 Seiten gelesen haben.