Foto: Anne-Madeleine Plum
„Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn“ – ?
Wenn populäre Paare sich trennen, kommentieren soziale Netzwerke eine solche Trennung, hochemotional. Warum eigentlich? Wen geht das etwas an?
„Ich bin bestürzt, gerade bei den beiden dachte ich immer, die kriegen das hin“, so eine dieser Reaktionen im O-Ton. Das Scheitern einer Ehe ist eine Enttäuschung. Auch wenn man keinen von beiden persönlich kannte, auch wenn man nie etwas mit dem frisch getrennten Paar zu tun hatte.
Die Treue ist also doch nur ein leerer Wahn, bleibt die ernüchternde Feststellung. Dabei hätte man so gern, wie Schillers tyrannischer Dionys, das Gegenteil geglaubt. Der Zauber des Dreamteams ist weg. Kaputte Ehen sind nur so lange in den Schlagzeilen, bis aus der öffentlichen Enttäuschung achselzuckendes Desinteresse wird. Oder bis einer von beiden einen flotten, möglichst Jahrzehnte jüngeren Partner präsentiert …
Treue ist für den christlichen Glauben wesentlich. Nicht nur, weil Ehe, Priestertum und Ordensleben sie fordern. Sondern weil Treue eine der Eigenschaften Gottes ist. Die Treue Gottes zeigt sich in seinem Wort, seinen Taten und seiner Haltung gegenüber uns Menschen. Seine Treue reicht so weit die Wolken ziehen …
Wo wir Menschen unseren Treueversprechen untreu werden, geht mehr in die Brüche als ein Vertragswerk. Es zerbricht etwas, was uns über den Augenblick hinaushebt, was unserem Leben, unsere Freundschaften und unseren Ehen einen Hauch von diesem göttlichen Zauber gibt. Es zerbricht das, was bei der Feier eines solchen Gelübdes für Gänsehaut oder Tränen sorgt. Was nach Jahren der Treue Würde verleiht und ausstrahlt. Das Stückchen Anteil an der Treue Gottes, das solche Lebensversprechen aus dem Alltag heraushebt und sie Vorbild, Halt und Zuversicht für andere werden lässt.
Das ist kein Grund, über die zu urteilen, die es nicht geschafft haben. Sondern es ist Anlass, dafür zu beten, dass uns und denen, die wir lieben, die Kraft zur Treue geschenkt wird.
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